Dienstag, 4. Juli 2017

Abschied

Bald heißt es für mich nicht mehr Sabaidii, sondern Pop Khan Mai - Auf Wiedersehen.
Ich werde jetzt schon traurig, wenn ich daran denke, dass ich mich übermorgen um diese Uhrzeit schon wieder mit der deutschen Bahn rumärgern muss.
Aber bevor ich hier jetzt zu sentimental werde, berichte ich noch von meinen letzten Tagen hier in Vientiane.

Charlotte und ich sind wieder fit und wollen jetzt natürlich noch einiges erleben. Am 3. Juli feierten meine Kollegen mit uns eine Abschiedsparty. Wir haben gemeinsam Mittag gegessen und Bier getrunken (wobei wir noch auf unsere angeschlagenen Mägen geachtet haben). Es waren einige sehr wichtige Leute der LYU da, die ich zum Teil vorher nicht kannte. Die hielten dann Reden auf Laotisch, von denen ich nicht viel verstanden habe. Aber die meisten bedankten sich dann auf Englisch noch einmal bei mir wünschten und mir viel Glück für meine Zukunft.
Als ich diese ganzen Nettigkeiten dann mit einem Fass deutschen Bieres (Wernesgrüner) beantwortete, stießen alle nochmal gemeinsam an und freuten sich.




Zum Abschluss erhielt ich dann noch ein Abschiedsgeschenk: einen wunderschönen laotischen Wandbehang. Wer den sehen will, muss mich irgendwann mal in meiner Wohnung besuchen.





Jetzt stehen noch ein Besuch beim Nightmarket, ein paar meiner Lieblingsrestaurants und das Fitnessstudio auf dem Programm. Und ansonsten versuch ich einfach nochmal so viel Laos wie möglich aufzusaugen

Samstag, 1. Juli 2017

kraaaaank

Charlotte und ich sind aus unserem Urlaub im Norden Laos' etwas verfrüht zurückgekehrt, weil uns eine Magendarminfektion erwischt hat. Jetzt hoffen wir, dass schnell wieder alles gut wird, damit wir unsere letzten Tage hier noch genießen können.

Sonntag, 11. Juni 2017

düm bor kab

Die meisten von euch kennen wahrscheinlich den englischen Slogan 'Don't drink and drive'.Wie ich schonmal erwähnt habe, ist das Fahren unter Einfluss von Alkohol in Laos ein großes gesellschaftliches Problem. Es gibt inzwischen große Plakatwände, mit denen man aufklären will:

Allerdings typisch laotisch: Man wird zum Trinken aufgefordert, soll dann aber lieber laufen. Dieses Bild gehört auf jeden Fall zu meinen Favoriten aus Laos.

Bonus:

Ich geh hier öfter ins Fitnessstudio und war neidisch, als ich diese Hantelbank vor einem unserer Nachbarhäuser stehen sah. Irgendjemand hat mal zu mir gesagt, dass jeder Laote Mechaniker und Handwerker ist. Diese Entdeckung trägt auf jeden Fall dazu bei, das zu bestätigen.

Ab morgen ist meine Freundin zu Besuch, mit der ich auch wieder viel reisen werde. Deswegen lässt der nächste Blogeintrag wahrscheinlich wieder auf sich warten.

Samstag, 27. Mai 2017

Erfolgsergebnis

Heute kommt mich irgendwann ein ehemaliger Schulfreund besuchen, deswegen gibt's in der nächsten Woche wahrscheinlich nichts von mir zu hören.
Aber vorher wollte ich wenigstens noch einen kurzen Bericht von meinem Projekt am Freitag hochladen.

Bevor es losging habe ich am Freitag noch geholfen, die gekauften Geschenke für die Schüler zu verpacken und Tische und Stühle auf den Hof zu räumen.
Dann hieß es warten, bis ein Goßteil der Schüler da war. Mein Kollege Keo und ich haben die Schüler in der Zwischenzeit über die Mikrofone unterhalten. Irgendwann ging es dann los mit dem Wettbewerb: Aus jeder Klasse traten ein paar Schüler an und haben zu einem bestimmten Thema frei gesprochen. Hier ein Bild von der ältesten Schülerin meiner Abendklasse.

 Die Leute an dem gelben Tisch waren die Juroren und haben die Schüler eingeschätzt. Wir anderen Lehrer saßen an dem roten Tisch und haben die Schüler angefeuert.

  
 Nachdem alle Schüler geredet hatten, ging es dann weiter mit dem Quiz, dass ich vorbereitet hatte. Dabei sind die Schüler aufgestanden und nach vorne gekommen, wenn sie die Antwort wussten. Ich war sehr überrascht, dass sie fast alle Fragen beantworten konnten (die einzige, die keiner wusste: Wie viele Einwohner hat Laos?)
Schließlich gab es dann noch die Siegerehrung für die Reden. Ich war sehr stolz, da zwei Schüler aus meiner Klasse unter den ersten 6 waren, obwohl auch Klassen mit hohem Niveau mitgemacht haben.

Nachdem wir aufgeräumt hatten, bin ich mit den anderen Lehrern noch in ein Restaurant gegangen, wo wir gegessen und Beerlao getrunken haben. Mein Chef war auch mit dabei und später sind Max und Lucie noch dazugekommen.

Mittwoch, 24. Mai 2017

Zwei-Tages-Rückblick

Ich habe im Rahmen meines Freiwilligendienstes ein Projektgeld von 200€ von der .lkj) bekommen. Diese soll ich nutzen, um ein eigenes Projekt in meiner Einsatzstelle umzusetzen. Einen Teil habe ich bereits im Dezember für einen neuen CD-/Kassetten-Spieler ausgegeben, da der alte kaputt war und die Schüler so wieder Höraufgaben lösen und die Aussprache von Muttersprachlern lernen können.

Ich habe in den letzten Tagen gemeinsam mit der LYU eine Veranstaltung für die Schüler geplant. Dafür habe ich mir 20 Quizfragen ausgedacht. Die LYU hat selbst noch ein paar Fragen beigesteuert, die anscheinend Pflicht sind: Wer ist Präsident von Laos, mit welchem Alter darf man in die LYU eintreten, etc.
Man merkt eben doch manchmal, dass man hier für die Regierung in einem kommunistisch geprägten Land arbeitet.
Das Ganze soll am Freitag stattfinden und deswegen bin ich mit zwei Kollegen am Dienstag in die Stadt gefahren, wo wir vom restlichen Projektgeld Geschenke für die Schüler gekauft haben: Hefte und  Stifte als Teilnehmerpreise und Wörterbücher für die mit den meisten richtigen Antworten.
In dem Buchladen für die Wörterbücher hatte ich dann eine lustige Begegnung: Der Verkäufer war relativ jung und kannte meine Vorgängerinnen; die haben manchmal etwas gemeinsam unternommen. Vientiane ist eben doch nicht so groß.

Außerdem habe ich am Dienstag wieder einen monatlichen Test geschrieben. Was aber besonders war: Einer meiner Schüler musste Dienstag und Mittwoch arbeiten, wollte den Test aber unbedingt schreiben. Weil er das einer Schülerin während meinem Unterricht geschrieben hat, habe ich sie gebeten, ihn kurz anzurufen. Er war sehr überrascht, als ich ihn 10 Vokabeln abgefragt habe, aber dann sehr erfreut, als er erfahren hat, dass er 9 Punkte (die Noten gehen von 0-10) kriegt.

Donnerstag, 18. Mai 2017

Weather Update: It's raining

Seit ca. 3 Tagen regnet es nur noch, man merkt echt, dass jetzt die Regenzeit wieder losgeht. An dieser Stelle gratis-Werbung für die deutsche Botschaft: die haben uns Regencapes mit dem Logo der deutsch-laotischen Zusammenarbeit geschenkt, die sind echt praktisch.

Sonntag, 14. Mai 2017

Urlaub/ganz viele Bilder

Wie angekündigt war ich vom 28.4. bis zum 8.5. im Urlaub im Nord(ost)en von Laos.
Ich war in Phonsavan (2 Nächte), Xam Neua (3 Nächte) und Nong Khiao (4 Nächte).
Meine touristischen Hauptziele waren die Ebene der Tonkrüge und die Höhlen von Vieng Xay.
Nong Khiao habe ich hauptsächlich wegen der Landschaft und der Berge genossen.
Ich will hier keinen ausführlichen Reisebericht schreiben, sondern einfach ein paar Bilder teilen. Ich habe nämlich festgestellt, dass man viel mehr Fotos macht, wenn man alleine unterwegs ist.
Wer Fragen dazu hat, findet meine E-Mail-Adresse bei "Über Mich" hier drüben------------>






Ihr könnt auf ein Bild draufklicken, um es groß anzuschauen.

Ebene der Tonkrüge Site 1

Buddhistischer Altar, auf dem sich etwas typisch Laotisches befindet

Reisfelder, Teil 1 (mit kleinen Trampelpfaden)

Ebene der Tonkrüge Site 3


Brandrodung, Teil 1

Markthalle in Xam Neua

Von Hand betriebener Luftfilter in einer Höhle Vieng Xays


Vieng Xay Höhlen

Schutzmauer vor Höhleneingang gegen Bomben


Ja, eine Versammlungshalle MIT DACH in einer Höhle

Tempel auf Bergspitze in Xam Neua

Hintang Archäologieausgrabungen



Reisfelder, Teil 2 (geflutet, noch nicht bepflanzt)

Reisfelder, Teil 3 (beim Pflügen)

Mein Rolleroutfit+Reisfeld

Brandrodung, Teil 2


Mittagessen bei einem Wasserfall


Panorama über Nong Khiao, Teil 1


Panorama über Nong Khiao, Teil 1



Endlich Neujahr!

Noch nicht ganz einen Monat zu spät gibt es jetzt den Neujahrseintrag, Jippie!

Laotisches Neujahr war für mich das bisher interessanteste Wochenende in Laos. Vom 14. bis zum 17. April war ganz Vientiane in Feierlaune. Die Tage liefen so ab, dass man sich am späten Nachmittag am Haus irgendeines Freundes von einem Bekannten von einem Freund getroffen hat. Da gab es dann Mittagessen, Musik, Beerlao und einen aufblasbaren Swimmingpool. Alles eigentlich so wie in der kurz-vor-Neujahrs-Zeit. Dann am Nachmittag bin ich allerdings einfach durch die Stadt gelaufen. Man kommt dann keine 100 Meter, bevor man nass gemacht oder zum Feiern eingeladen wird.
Es war sehr interessant, immer wieder neue Menschen kennenzulernen und verschiedene Möglichkeiten, das neue Jahr zu feiern, kennenzulernen. Gartenschlauch, Eimer, Wasserbomben; vom Straßenrand, von der Terrasse oder sogar von einem Pick-up aus: Man findet immer eine Möglichkeit, anderen ein Frohes Neues Jahr zu wünschen (lacht).
Auch sehr beliebt: Babypuder vorne oder hinten in das T-Shirt. Davon wird einem nach kurzer Zeit nämlich sehr kalt, was bei den Temperaturen allerdings nicht unangenehm war.
Am späten Nachmittag/Abend war ich dann an zwei Tagen irgendwann am Mekong angekommen, wo man deutlich mehr Farlangs getroffen hat: Da waren an mehreren Orten riesige Bühnen für Bands und DJs aufgebaut.

Hier sieht man die feierwütige Menge und meine Haare, die noch ein bisschen grün waren.

An einem der Abende hat es geregnet, was aber nicht weiter schlimm war, weil man ja eh nass war.
Außerdem wurde in Vientiane kurz vor Neujahr am Mekongufer ein riesiger künstlicher Strand angelegt, so dass ich im-Mekong-baden jetzt auch von meiner To-Do-Liste streichen konnte.
Außerdem sind wir der Tradition nachgegangen, einen Tempel zu besuchen.
Dort konnte man Almosen geben, sich von Mönchen "segnen" (heißt das so?) lassen und sich auch dort mit Wasser begießen. Man konnte wahlweise auch eine Buddhastatue mit Wasser begießen. Für viele Laoten ist es wichtig, sehr viele verschiedene Tempel zu besuchen, allerdings beschränkte sich das bei mir auf den gegenüber von unserer Wohnung.
Das war für mich sowieso interessant: Das erste Osterfest, welches ich nicht zu Hause verbracht habe. Und da so viel los war, habe ich auch nicht wirklich Gedanken daran verschwendet. Im Nachhinein hat es sich nur komisch angefühlt, weil Ostern sozusagen einfach weggefallen ist, während ich Weihnachten wenigstens in Ansätzen mit den anderen Freiwilligen gefeiert habe.

Donnerstag, 27. April 2017

Sorry und High Society

Erstmal eine Entschuldigung, dass es hier immer noch nichts über das Neujahrswochenende (Pii Mai) zu lesen gibt. Ich will darüber einfach gern etwas ausführlicher schreiben und habe noch keine Zeit dafür gefunden.
Es geht jetzt auch erstmal noch so weiter, da ich morgen in den Urlaub fahre und erst am 7.5. wiederkomme. Es geht nach Phonsavan in die Plain of Jars und nach Xam Neua zu den Höhlen von Vieng Xai.
Da gibts dann wahrscheinlich auch nochmal was ausfürhliches zu.

Jetzt wollte ich einfach wenigstens irgendwas schreiben und nicht nur euch den Mund wässrig machen: Ich war heute abend in die Residenz des deutschen Botschafters eingeladen, wo ein Wohnzimmer-Konzert am Flügel stattfand. Da waren glaub ich auch ein paar wichtige Leute, auf jeden Fall alle sehr schick angezogen:
 

Hikaru Shibata, eine neunjährige Japanerin, hat den Abend eröffnet mit der Französischen Suite von Bach, Refrain du gondolier von Burgmüller und Doctor Gradusad Parnassum von Debussy. Hikaru ist wirklich talentiert und der Flügel klang in dem doch geräumigen Wohnzimmer sehr gut.

Danach hat Seonha Kim die Fantasie F-Moll op.49 und Nocturne Cis-Moll Nr. 16 von Chopin gespielt.
Hat sich beides so angehört, als hätte sie in Gwangju (Südkorea) und Hamburg Musik studiert. Die beiden Stücke heute Abend waren ein Ausschnitt eines großen Konzertes, was sie in Gwangju demnächst geben wird.

Danach gab es ein kleines Buffet (Sauerkraut!) und Getränke (musste noch Roller fahren und konnte deshalb den Wein nicht genießen). Habe mich noch kurz mit ein paar deutschen Expats unterhalten und bin dann aber nach Hause, weil ich noch Sachen packen musste und morgen sehr früh rausmuss.

Dienstag, 11. April 2017

Sabaidii Pii Mai

Am Wochenende (15.-17.4.) ist das Laotische Neujahr (Pii Mai). Das ist eins der wichtigsten Feste im laotischen Jahr. Und weil die Regierung selbst traurig war, dass es dieses Jahr auf ein Wochenende fällt, haben sie einfach Donnerstag und Freitag auch für alle freigegeben!
Aber um Pii Mai soll es erst im nächsten Blogeintrag gehen, ich wollte erstmal die Zeit davor beschreiben. Denn die Laoten haben eine sehr starke Vorfreude auf das neue Jahr und deswegen hält man viele Partys ab, um das neue Jahr zu begrüßen. Ich war jetzt schon auf 3 dieser Feiern, morgen ist die vierte (für die Mitarbeiter der LYU). Die laufen eigentlich so ab wie alle anderen laotischen Feiern auch: Laute Musik, gemeinsames Essen, Bier und Tanzen. Aber es gibt eine Besonderheit: Irgendwo steht meistens ein Plastik-Swimmingpool rum, wahlweise auch Gartenschläuche oder große Fässer mit Wasser. Sobald alle schon ein paar Bier getrunken haben, begießt, bekippt und bespritzt man sich dann damit oder schmeißt sich gegenseitig in den Swimmingpool. Nach kurzer Zeit sind dann alle nass und für den Rest der Party sorgt man dafür, dass auch ja keiner trocknet. Das geht nämlich sehr schnell, zur Zeit sinkt das Thermometer selten unter 35°C.


 viele nasse Laoten, 3 Freiwillige und Max' Freundin


 Ich habe leider keine anderen Bilder, da man auf solchen Partys sein Handy besser zu Hause lässt, weil es sonst schnell nass werden kann.


Eine Tradition unter manchen jüngeren Laoten ist übrigens, sich vor Neujahr die Haare bunt zu färben. Um mich besser zu integrieren, bin ich also letzten Samstag zum Friseur gegangen und bin jetzt stolzer Besitzer von grünen Haaren.

Donnerstag, 6. April 2017

Die Erfindung des Rads

Mal ein bisschen was zu meiner Freizeitgestaltung. Jetzt wo der Marathon vorbei ist muss ich ja kein Lauftraining mehr machen und habe mir deswegen etwas neues gesucht. Ich treffe mich öfter mit laotischen Freerunnern, von denen einige auch Parkour, Tricking, Breakdance oder Turnen machen. Für alle, die nur Bahnhof verstehen: Es geht bei allen Sportarten mehr oder weniger darum, seinen Körper mit Schwung in alle möglichen Richtungen zu bewegen.

Es gibt in Vientiane ein paar Orte, an denen man diese Leute oft antrifft. Und wenn ich da hin gehe lerne ich immer wieder neue Menschen kennen. Eine Begegnung war allerdings sehr interessant: Einer der Sportler hat seine Freundin mitgebracht und als diese gehört hat, dass ich Molid bin, hat sie erstaunt gefragt "Teacher Molid?!". Sie hat mir dann vermittelt, dass eine ihrer Freundinnen bei mir Unterricht hatte.
Gestern habe ich dann noch ein Mädchen getroffen, das mir erzählt hat, dass sie bei mir sogar Unterricht hatte. Allerdings war das wohl letztes Jahr im November und ich konnte mich leider nicht mehr an sie erinnern. Ich hab mich trotzdem gefreut; vor allem, weil sie gestern die einzige war, die ein bisschen Englisch sprach und so immer dann helfen konnte wenn mein Laotisch nicht mehr ausgereicht hat. Ich merke also, dass meine Lehrtätigkeit sich positiv auswirkt (lacht).
Dass die meisten kein Englisch sprechen, ist sonst aber zum Glück kein großes Problem, da man beim Sport die meisten Anweisungen mit Zeigen und Kernvokabeln wie "Laufen, Springen, Bein, Arm (Lään, Doot, Khaa, Khään)" und dann einem "gut (Dii)" oder "so nicht (Jaa)" geben kann.

Achso, um den komischen Titel noch zu erklären: Während die anderen mit Rückwärts-/Vorwärts-/Seitwärtssaltos durch die Gegend springen, versuche ich mich erstmal an den Grundübungen wie abrollen, auf verschieden Arten über Geländer springen oder allgemein die richtige Technik beim Springen und Landen. Und gestern habe ich zum ersten Mal ein Rad geschafft, das konnte ich früher nämlich nie.

Dienstag, 21. März 2017

Auf den Hund gekommen

 Damals im Russischunterricht fand ich es total spannend, als ich erfahren habe, dass ein Hund in Russland nicht 'Wau Wau' sondern 'Gaff Gaff' macht. Und im Englischen macht er 'Woof Woof'.
Nach 7 Monaten weiß ich jetzt endlich, dass laotische Hunde 'Hong Hong' machen!
Eine verrückte Welt ist das!

Eigentlich wollte ich nur das schreiben aber auf Anfrage erzähl ich jetzt noch, was ich heute mit meinen Schülern angestellt habe.
Ich schreibe morgen mit ihnen den monatlichen Test und hatte schon angekündigt, dass wir heute nochmal dafür üben. Das löste zunächst nicht sehr viel Begeisterung bei meinen Schülern aus, aber am Ende haben sie alle toll mitgemacht. Wir haben in zwei Teams die Stammformen der unregelmäßigen Verbformen wiederholt, weil die Laoten Wettbewerbe lieben; und zum Schluss haben beide Teams jeweils einen Champion ausgesucht und die haben um den alles entscheidenden Punkt gekämpft. Die nächste Aufgabe war es, einen Mitschüler zu beschreiben. Da es dabei nur ums Aussehen gehen sollte, hatten die Schüler einige Probleme, im Nachhinein zu erraten, welcher Mitschüler beschrieben wurde. Denn die Vokabeln, die ihr Buch dafür zur Verfügung stellt, reichen nicht über die wesentlichsten Körpermerkmale hinaus: Haare, Augen, Kleidung. Doof nur, dass alle Schüler der Klasse schwarze Haare, schwarze Augen und eine Schuluniform haben (lacht).
In Laos ist es übrigens keine Beleidigung, wenn man 'fett' genannt wird: Man sagt das zu vollkommen normal aussehenden Leuten und es hat weder einen positiven noch negativen Beigeschmack.
Als letztes haben wir eine Übung zu 'much' und 'many' gemacht, die sich meine Freundin ausgedacht hat, weil sie krank im Bett lag und ihr langweilig war.
Davon habe ich auch meinen Schülern erzählt, als sie mich am Anfang der Stunde gebeten haben, ein paar Minuten auf Englisch in meinem normalen Sprechtempo zu erzählen. Sie wollten gern wissen, wie viel sie davon schon verstehen. Da sie gute Besserung gewünscht haben, verstehen sie wohl schon einiges.

UPDATE:
Hier noch der Test, für den wir geübt haben. Wieder in zwei Gruppen, um meine Schüler zu ärgern.

Samstag, 18. März 2017

Namen/Ocean Park

Gestern war ich mit Lucie, Kitty (die laotische Freundin, die uns auch zu den Hochzeiten mitgenommen hat) und ihren 3 Cousinen im Ocean Park in Vientiane. Max hat grad Besuch aus Deutschland und ist mit denen unterwegs.
An dieser Stelle mal eine Erläuterung zur Nomenklatur der Laoten:
Die Laoten haben auch Vor- und Nachnamen. Die sind meistens sehr lang. Ich würde ja als Beispiel die Namensliste meiner Schüler reinstellen, aber da die meisten wahrscheinlich kein Laotisch lesen können, schreib ich einfach ein paar Vornamen in deutscher Lautschrift auf: Tibsudah, Nonjmaniwan, Daaupaganj, Tibtaton, Chansamon, Manison, Wiangkham, Sanjkham, Phouthakon, Chanthapon, Soukpachanh, Khunkham, Duangpatai, Gäwongkham, Phedtaphon, Chindtanah.
Wie man erkennt, sind die für das europäische Auge alle ungewohnt, teilweise schwer zu unterscheiden und vor allem schwer zu merken.
Deswegen haben eigentlich alle Laoten einen Spitznamen, wobei man die Spitznamen in drei Kategorien unterteilen kann: (ja, ich unterteile gern Sachen in drei andere Sachen)

1. Abkürzung des eigentlichen Namens
Statt Wongchan wird man nur 'Wong' genannt, statt Phedtanong nur 'Nong', statt Chansamon nur 'Mon'. Das ist leicht zu merken und hat was mit dem eigentlichen Namen zu tun. Problem: Weil viele Namen auf die gleichen Silben enden, gibt es zu viele Nongs, Mons und Pons.

2. Laotische Wörter
Viele Laoten bekommen von ihren Freunden einen Spitznamen, der nichts mit dem eigentlichen Namen zu tun hat. Oft sind das negative Sachen wie Thuk (=arm) oder Neu (=klein). Irgendwo habe ich mal gehört, dass es den Aberglauben gibt, dass so ein negativer Spitzname 'beschützt': Wer 'hässlich' heißt wird immer gut aussehen. Auf jeden Fall gibt es auch in dieser Kategorie viele mit dem gleichen Namen.

3. Englische Wörter
In der Facebook-Generation ist es üblich, sich selbst irgendwann einen englischen Spitznamen zu geben, weil das irgendwie 'in' ist. Die Bandbreite hier ist sehr groß: Von klassischen Namen (Johnny, Sofia) über alltägliche Wörter (Black, Cop, Noodle) bis hin zu ganz ausgefallenen (Nomoney, Vientiane).

Und das alles hab ich jetzt nur für die geschrieben, die sich über den Namen 'Kitty' wundern.

Der Ocean Park in Vientiane ist eine Art Freibad, allerdings mit nur einem Schwimmbecken, in dem öfter mal Wellen erzeugt werden. Ansonsten gibt es viele große Rutschen (mit Reifen oder ohne) und einen großen 'Fluss', wo man sich mit Reifen reinsetzen kann und dann einmal um das ganze Gelände gespült wird. Und eine schöne Kletterwand gibt es auch!
Baden für Frauen übrigens nur mit T-Shirt.

Freitag, 17. März 2017

Kurzes Wetterupdate

Bei mir ist es ja eigentlich die ganze Zeit sehr warm. Mir ist allerdings heute zum ersten Mal aufgefallen, dass jetzt fast 2 Monate am Stück jeden Tag die Sonne geknallt hat, der Himmel blau war und es 30-40°C waren. Deswegen nennen die Laoten das ja auch die "Trockenzeit".
Allerdings war heute der Himmel den ganzen Tag über zugezogen und es zwischendurch so ein Weltuntergangs-dunkel-Licht (gibt's in Deutschland auch manchmal aber auch da nur ganz selten). Dann irgendwann hat es angefangen zu tröpfeln. Dann hat es genieselt. Dann hat es geregnet. Dann hat es gegossen. Dann hat es geschüttet. Und schließlich hat es geprasselt. Ich saß mit Lucie auf unserem (zum Glück überdachten) Balkon und hab den angenehmen Regen-Geruch genossen.
Später gab es auch Donner, Blitze und das volle Programm.
Das war's auch schon, ich wollte euch nur kurz einen Momenteindruck des Klimas geben, denn Mitte April, zu Pii Mai Lao (Laotisch Neujahr) geht die Regenzeit wieder los.

Sonntag, 12. März 2017

Halbmarathon

Wer mich schon länger kennt hat vielleicht schonmal gehört, dass ich mich beschwert habe, dass man bei Mathe-, Englisch- und Klavierwettbewerben immer nur langweilige Urkunden oder Harfen aus Glas oder Physikbaukästen kriegt. Ich habe in meinem Leben bisher nämlich noch nie eine Medaille oder einen Pokal gewonnen, doch damit ist seit heute Schluss!
Aber erstmal ein paar Wochen zurück: Ich habe vor 7 Wochen angefangen, mich auf den Vientiane International Halfmarathon vorzubereiten, der heute stattgefunden hat. Mein Ziel dabei war: 21km in 2 Stunden. Zwischendurch ist das Training zwar öfter mal weggefallen aber ich hatte trotzdem das Gefühl, gut vorbereitet zu sein.
Zumindest bis heute Nacht, als ich um 3:30 aus dem Haus gegangen bin und festgestellt habe, dass man bei 27°C gar nicht so weit laufen kann. Um 5:00 bin ich dann gemeinsam mit etwa 300 anderen Läufern trotzdem gestartet (lange nicht mehr so viele Falangs auf einem Haufen gesehen). Die Route ging vom That Luang vorbei am Phatouxai und dann auf der Rue Setthathilath bis fast zum Flughafen. Da war die erste Wendemarke und dann ging es zurück und dann am Mekong entlang bis zur zweiten Wendemarke in der Nähe des Landmark Mekong Riverside Hotels. Dann wieder zurück am Mekong entlang, irgendwo rechts einbiegen und vorbei am Wat Sisaket und dem Phatouxai zurück zum That Luang.
Was für mich besonders schön war: ein großer Teil der Route war gleich mit dem 10,5 km-Lauf, die haben sich bloß die langen graden Strecken zum Flughafen und zum Landmark Hotel gespart. Da diese Läufer aber um 5:30 gestartet sind, traf ich immer auf das letzte Drittel von ihnen, wenn wir wieder eine gemeinsame Strecke hatten. Da konnte man dann viele Leute überholen, was einen super Motivationsschub gegeben hat!
Die Temperaturen waren während dem Lauf doch kein so großes Problem, wobei ich gemerkt habe, dass ich deutlich öfter die Getränkestände, die alle 2 km aufgestellt waren, nutzte, als bei meinem Lauf im September.
Irgendwann war ich dann also im Ziel und habe mich tierisch über meine Zeit von 1:57:12,8 gefreut, da ich mein Ziel von 2 Stunden geschafft hatte. Dabei habe ich dann auch eine schicke Medaille bekommen. Das ist zwar nur eine Medaille dafür, dass ich es geschafft habe, aber immerhin ;) Nachdem ich sehr viel getrunken, gesessen und meine Beine gestreckt habe, wollte ich eigentlich zum Buffet gehen, um mein verdientes Frühstück zu genießen. Ich habe mich allerdings entschieden, vorher noch auf die Ergebnisliste zu schauen, weil ich wissen wollte, wie "nah" ich an den besten war.
Und ich konnte es erst gar nicht glauben, als ich gelesen habe, dass ich in meiner Alterskategorie (16-29) den fünften Platz belegt habe, schließlich war das mein erster Halbmarathon!
 
Da die Siegerehrung schon eine Weile lief, musste mein Frühstück dann also noch eine Weile warten... Insgesamt habe ich übrigens den 59. Platz von 314 Läufern belegt. Wer genauere Details wissen möchte: https://www.sportstats.asia/display-results.xhtml?raceid=45068&status=results






Und hier noch ein Bild mit einer ehemaligen Schülerin und eins von meinem ersten Pokal. Ein bisschen angeben darf man ja auch mal ;)


Samstag, 11. März 2017

11. März

Mir ist für heute kein kreativer Titel eingefallen.
Um euch neidisch zu machen: heute 39°C! Dafür, dass grade die kalte Jahreszeit zu Ende geht, ganz schön krass. Jetzt krieg ich auch ein bisschen Angst vor den nächsten Monaten, mal schauen wie das wird.
Ich war heute Mittag mit Lucie und Kitty (unserer laotischen Freundin) wie angekündigt auf einer Hochzeit. Dieses mal nicht in einem gemieteten Saal, sondern auf einem Privatgrundstück.
Wir wurden bei der Ankunft erstmal von diesen Collagen des Hochzeitspaares begrüßt, anscheinend hatten die keine Lust, in der Hitze die ganze Zeit persönlich Fotos mit den Gästen zu machen.
Wir haben uns dann gefragt, ob das weiße Brautkleid nur für das Photoshooting ausgeborgt wurde, da die Frauen bei der Hochzeit selbst ja traditionellere laotische Kleidung tragen (siehe Foto)







Ich finde es übrigens schade, dass die Kleidung bei Festen in Deutschland nicht ganz so farbenfroh ist. Der Mann links neben dem Brautpaar trug ein knallpinkes Hemd, was wir zum coolsten Outfit der Hochzeit kürten. Nebenbei sah er außerdem so aus wie PSY (der Sänger von Gangnam Style), wenn er seine Sonnenbrille aufgesetzt hat:



Vielleicht lag dieser Eindruck allerdings auch daran, dass man bei fast 40°C schon das erste Glas Bier deutlich spürt. Und wir haben heute noch etwas neues erlebt: Wenn man auf die Tanzfläche gegangen ist, wurde einem eine Schüssel, die mit Eis und Bier gefüllt war, gereicht, die man leer trinken musste, bevor man tanzen durfte. Die Braut hatte sich erst davor gedrückt, wurde dann aber doch noch dazu gezwungen. Ich durfte auch davon ein Foto machen.
Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob das mit der Schüssel eine Tradition ist, oder ob das einfach nur eine spontane Idee eines betrunkenen Hochzeitsgastes war.

Für alle, die eine Vorstellung der Musik haben wollen, die man da so hört:
Hier ein Link zu dem Lied "Si Hi Nong Bor" (Thai), was bisher auf jeder Hochzeit gespielt wurde. Das Lied gehört zwar zum etwas moderneren Spektrum, ist aber hier sehr beliebt. Ich würde hier jetzt gern reinschreiben, worum es in diesem Lied geht, allerdings soll der Blog ja jugendfrei bleiben... ;)