Montag, 31. Oktober 2016

Loop Tag 1

In meiner Schule waren grade Abschlussprüfungen und deswegen hatte ich Zeit, einen längeren Trip zu machen. Weil der grade noch frisch in Erinnerung ist, schreibe ich erstmal darüber. Über die Prüfungen und meinen Unterricht kommt demnächst auch endlich mal was.

Und zwar haben wir (Max, Lucie und ich) uns entschlossen, den 'Loop', einen Motorradrundkurs rund um die Kleinstadt Thakek zu machen.
Die Fahrt nach Thakek war schon das erste Abenteuer. Wir sind um 9 von Vientiane aus in einem Schlafbus losgefahren. Eigentlich hatten wir damit gerechnet, früh am nächsten Morgen die Distanz von 300km überwunden zu haben (aufgrund des schlechten Rufes der Busse und Straßen). Allerdings sind wir schon gegen 2 Uhr angekommen. Nach einer Debatte haben wir uns entschieden, dass es sich nicht lohnt, ein Guesthouse zu suchen. Deshalb haben wir die Nacht mit mehr oder weniger Schlaf am Busbahnhof verbracht.
Nach einem Frühstück am nächsten Morgen haben wir uns dann Mopeds ausgeliehen. Das war erstmal problematisch, da wir momentan keine Reisepässe haben und man die eigentlich als Pfand dalassen sollte. Aber wir haben dann eine nette Dame gefunden, die meine International Volunteer Identity Card als Pfand akzeptiert hat, da sie mit ehemaligen weltwärts-Freiwilligen in Thakek befreundet war.
Wir sind dann losgefahren und haben auf dem ersten Streckenabschnitt bei mehreren Höhlen haltgemacht. Die erste war die 'Xang Cave', also die Elefantenhöhle. Auf diesem Bild seht ihr ein natürliches Steingebilde, das einem Elefantenkopf stark ähnelt - Daher der Name der Höhle.
Die Bilder der Höhle selbst sind leider wegen des Lichtes nicht gut geworden. Aber ihr müsst euch deswegen keine Sorgen machen, Höhlenbilder gibt es noch mehr.









Danach haben wir ein Schild gesehen, das zu einer Aussichtsplattform wies. Nach einem sehr anstrengenden Aufstieg (rechts), wo man sich an manchen Stellen gefragt hat, wann da wohl jemand das letzte Mal langgelaufen ist, wurden wir dann aber mit dieser Aussicht belohnt:



Nach einem vorsichtigen Abstieg und einer kurzen Mittagspause sind wir dann weitergefahren. Auf dem Rückweg hatte ich einen Sturz, bei dem ich mit ein paar Schürfwunden davongekommen bin. Ich weiß immer noch nicht, wer auf die Idee kommt, die Vorderradbremse RECHTS anzubringen. Jeder Fahrradfahrer weiß doch, dass das die Hinterradbremse ist!

Unser nächster geplanter Stop war die 'Buddha Cave', die wir aber nicht besichtigt haben, da der Weg dorthin aus 8 km aneinandergereihten Schlammlöchern bestand. Unsere Motorradverleiherin hatte so etwas schon angedeutet, weil es einen Tag vorher heftig geregnet hatte.
Also ging es weiter bis zur nächsten Höhle: die 'Xieng Liap Cave'. Die Ausschilderung dieser Attraktionen ist eher dürftig, aber nach ein bisschen rumfragen haben wir zumindest den richtigen Abzweig von der Straße gefunden. Am Ende dieses Weges wartete allerdings ein Gebäude auf uns, das sich später als Schule herausstellte.
Dort kamen uns sofort einige Kinder entgegengerannt, die einen kleinen Obulus dafür haben wollten, dass wir unsere Mopeds abstellen durften. Einer der Jungs, den wir auf etwa 6 geschätzt hätten, hat uns dann zu Verstehen gegeben, dass er uns zu der Höhle führt, wenn wir ihm nochmal 10.000 Kip (~1€) geben.
Diese Investition hat sich auf jeden Fall gelohnt, da wir den Weg sonst wohl nie gefunden hätten. Schließlich angekommen, dieser beeindruckende Anblick:
Ich habe extra ein Foto genommen, auf dem ich drauf bin, damit man sich die Größe dieser Höhle besser vorstellen kann.
Wir wären gern noch tiefer in die Höhle vorgedrungen, allerdings hat der Junge energisch protestiert und wir waren uns nicht mehr ganz sicher, was da vielleicht alles lauern könnte...

Weiter ging es zur 'Tha Falan Cave', die wir allerdings nie erreichten. Auf mein Drängen haben wir dort nämlich versucht, den Schlamm zu durchqueren. Allerdings mussten wir feststellen, dass unsere Maschinen dafür nicht geeignet waren und so mussten wir ungefähr eine halbe Stunde damit verbringen, unsere vom Schlamm blockierten Vorderräder zu befreien.
Daraufhin sind wir etwas schneller gefahren, da es bald dunkel wurde und wir noch eine gute Strecke bis zu unserem geplanten Übernachtungsort vor uns hatten. Deswegen hat uns die Zeit gefehlt, Fotos von den Serpentinen und Staudämmen zu machen, die wir durch- und überquert haben.
Aber hier trotzdem ein paar Bilder von den verschiedensten Straßen bzw. Landschaften, die uns begegnet sind:

   
 

Angekommen sind wir dann in unserem Guesthouse, wo wir in Bungalows unter pinken Bettvorhängen direkt an einem See (mit erstaunlich wenig Mücken) untergebracht wurden. Nach so einem Tag war ein Sprung in den See unser dringendstes Bedürfnis. Von den anderen Backpackern deswegen als 'crazy Europeans' betituliert haben wir den Abend dann bei ein paar Beerlao ausklingen lassen.
Tip für alle, die irgendwann mal die Gelegenheit haben, laotisch zu essen: Nudelsuppe Whoo, Reissuppe Boo!

Donnerstag, 13. Oktober 2016

Vang Vieng

So ich wollte mal nachträglich noch davon berichten, wie ich meinen Geburtstag hier in Laos verbracht habe.

Ich bin mit Max, Lucie, Ellie und Eva vom 16. bis zum 18. nach Vang Vieng gefahren, der ehemaligen Partyhauptstadt Südostasiens. Wer Interesse hat, mehr zur Vergangenheit dieses Ortes zu erfahren: hier ein schöner Artikel der Süddeutschen.

Wir haben beide Seiten des Ortes kennengelernt:
Die wunderschöne Landschaft um den Ort und die damit verbundenen Touren, die angeboten werden und der, sich wieder im Aufbau befindende, Partytourismus. Wenn man durch den Ort läuft, sieht man 4 Arten von Gebäuden: Guesthouses, Restaurants/Bars, kleine Einkaufsläden und Reisebüros, in denen man Aktivitäten wie Kayaking oder Ziplining buchen kann.

Apropos kleine Läden: es gibt hier in Laos ein Phänomen, dass ich euch nicht vorenthalten will. Denn wenn man in einer Stadt unterwegs ist und einen interessanten Stand entdeckt, dann kann man sich sicher sein, dass es es mehrere exakte Kopien dieses Standes in der selben Straße gibt. Zuerst aufgefallen ist uns das in Vientiane bei kleinen Taschenspielerständen. Sobald sich eine Person an den Straßenrand setzt kommen am selben Tag mindestens 5 weitere auf die gleiche Idee.
Dann habe ich gemerkt, dass es das ganze auch in viel größerem Stil gibt: An der Straße neben dem That Luang gibt es erst 4 Restaurants nebeneinander, dann 3 Gebrauchtwarengeschäfte. Darauf folgen 4 Sportartikelgeschäfte und schließlich ziemlich viele Möbelläden (Ich hab irgendwann aufgehört zu zählen).
Und das beste daran ist: Es bieten alle das gleiche an. Zum selben Preis. Es gibt also anscheinend nichtmal wirkliches Konkurrenzdenken.
Auf jeden Fall habe ich in Vang Vieng dieses Foto machen können, wo man das an Imbissständen besonders gut sieht, die sogar alle genau die gleiche Karte haben:


In Vang Vieng habe ich außerdem meine erste laotische Schlange gesehen:


Als wir dann am Sonntag zurückgefahren sind, hat uns gleich unser Nachbar angerufen und zu sich eingeladen, da er am selben Tag wie ich Geburtstag hat. Das wusste er zwar vorher nicht, aber er hat sich dann umso mehr gefreut. Den Abend haben wir also bei ein paar Beerlao und sehr gutem laotischen Essen ausklingen lassen, denn am nächsten Tag mussten wir ja unterrichten.