Donnerstag, 22. Dezember 2016

Weiße Weihnacht?

Ich schreib jetzt mal, wie sich Adventszeit so bei 27 Grad anfühlt.
Dieses Jahr sind bei mir kaum weihnachtliche Gefühle aufgetreten, was zwei Gründe hatte:

1. In Laos gibt es kein Weihnachten
Für viele ist das jetzt vielleicht keine Überraschung, schließlich ist nur etwa 1% der Bevölkerung christlich. Allerdings hatte ich erwartet, dass man hier wie in vielen anderen Ländern ein Konsumorientiertes Weihnachten feiert, dass eben nichts mit Religion zu tun hat. Das ist allerdings nicht so.
Ich habe meinen Schülern die Frage gestellt, was Weihnachten ist. Den Begriff kannten zwar alle, aber es gab nur zwei Schüler, denen eine Antwort eingefallen ist. Eine war:"Da gibt es Geschenke" und die andere "Das ist das Neujahr der Ausländer".

Mit Unterrichtsstunden, die auf solchen Bildern aufgebaut haben und einer gemeinsamen Singstunde mit Hits wie 'Rudolph, the red-nosed reindeer', 'Jingle Bells' oder 'We wish you a merry Christmas' habe ich dann versucht, ihnen die nichtreligiösen Aspekte des Weihnachtsfestes näher zu bringen.


2. An meinem Tagesablauf hat sich fast nichts geändert
In Deutschland geht man in der Adventszeit zu Krippenspielproben, singt am Adventskranz und fängt an, sich über die Deutsche Bahn aufzuregen, die natürlich genau dann Probleme kriegt, wenn das Warten in der Kälte so unangenehm ist.
An dieser Stelle großen Dank an meine Eltern und meine Freundin, die mich mit einem Adventskalender überrascht haben. Außerdem gab es zum Glück manchmal "Westpakete" mit Plätzchen oder Material zum Fröbeln.

Ich bin auch seit 3 Monaten bei der "Mekong Polifonia" dabei, und wir haben für ein Weihnachtskonzert geübt.
Trotzdem hatte ich nie dieses Jetzt-ist-bald-Weihnachten-Gefühl, das ich aus Deutschland kenne.
Das liegt wahrscheinlich hauptsächlich daran, dass alle anderen dieses Gefühl nicht haben.
Und wenn man morgens um 6 für seinen ersten Lauf aufstehen muss, weil es ab um 8 zu warm ist, dann hilft das auch nicht.


Sport ist übrigens das, womit ich momentan den Großteil meiner Freizeit verbringe. Ich war sehr stolz auf meine 1:02:30, die ich bei diesem Lauf erreicht habe und freue mich schon auf den nächsten im März!

Heiligabend werde ich hier in der GLAD mit 6 anderen Freiwilligen verbringen. An Weihnachten fahren wir dann gemeinsam nach Koh Tao (Insel in Thailand), um dort Neujahr zu feiern.

Hier kann man sich übrigens meinen ersten Zwischenbericht durchlesen. Davon muss ich alle 3 Monate einen an die .lkj) schicken, um interessierte Außenstehende über meinen Einsatz zu informieren.

Mittwoch, 7. Dezember 2016

Unterricht

Hier der lang erwartete Eintrag über meine Arbeit.

Ich arbeite im Lao Youth Vocational Training Centre. Seit September unterrichte ich dort meine 'Morning Class'. Das ist eine Klasse mit sehr niedrigem Niveau. Zudem ist das Alter dort stark gemischt (von 17 bis 40). Bis Mitte November konnte ich dennoch sehr gut mit der Klasse arbeiten. Dabei stütze ich mich nicht auf ihr Buch, da sie inzwischen ein höheres Level haben.
Wir beginnen die Stunde meist mit ein paar persönlichen Fragen oder Fragen zum Alltag. Sie haben dann Zeit, um sich Antworten zu überlegen und dann führen wir einen kleinen Dialog. Allerdings benötigen sie hier (und auch bei allen anderen Aufgaben) wirklich viel Zeit. Deswegen schafft man in manchen Stunden (1,5h) nur drei verschiedene Aufgaben/Übungen.
Aber seit einer Weile habe ich das Problem, dass immer wieder neue Schüler in die Klasse kommen. Das ist natürlich einerseits schön, weil wir vorher nie mehr als 10 waren, andererseits ist es aber unglaublich schwer, den Unterricht anzupassen. Denn die neuen Schüler können oft gerade so ihren Namen auf Englisch sagen. Und immer wieder von vorn anfangen kann ich nicht, da die fortgeschritteneren Schüler ja auch Schulgeld bezahlen und meistens in der Überzahl sind.
In dieser Klasse stieß ich auch irgendwann auf das Problem, dass mich meine Schüler baten, wieder frontal zu unterrichten, als ich den Unterricht durch Spiele auflockern wollte. Inzwischen stehen sie dem allerdings offener gegenüber und lassen einiges mit sich 'ausprobieren'. Die meisten Spiele muss ich aber vorher sehr stark an die geringen Englischkenntnisse anpassen. Statt Stadt-Land-Fluss spielen wir Ort (also Stadt, Land, Region,...)-Essen oder Getränk-Verb-Name.

Abends (von 17-18.30) hatte ich zuerst eine Klasse mit 27 Schülern zwischen 12 und 22. Ihr Niveau war nur leicht höher als das der oben beschriebenen Klasse, aber immerhin benutzten sie schon das Buch 'New Interchange Intro', auf dem ich meinen Unterricht aufbauen konnte.
Ich habe von ehemaligen Freiwilligen viel Kritik an dieser Bücherreihe (Intro-1-2-3) gehört, allerdings arbeite ich persönlich gern damit. An einigen Stellen muss man die Bücher zwar durch eigene Übungen ergänzen, um alle Bereiche (besonders Dialog) abzudecken, aber dafür ist der Lehrer ja da.

In dieser Klasse wurde ich dann Ende September abgelöst, da ich die fortgeschrittenste Klasse auf ihre Abschlussprüfung vorbereiten sollte. Das war eine willkommene Abwechslung, da das Level hier deutlich höher war. Ich konnte mit allen Schülern reden, und es haben zum ersten Mal alle meine Anweisungen für die Aufgaben verstanden! Da es nur 12 Schüler in der Klasse gab, konnte ich mir auch zum ersten Mal einige Namen merken. Allerdings konnte ich das gar nicht richtig genießen, da ich sie innerhalb von einem Monat auf ihre Abschlussprüfung vorbereiten musste.
Und wenn ich von der Abschlussprüfung schreibe, bin ich immer noch sauer auf einige Lehrer meiner Schule. Ich sollte mir die Prüfung nämlich selbst ausdenken, was mir ziemlich viel Spaß gemacht hat. Ich habe mich vorher nochmal erkundigt, ob ich alle Bereiche (Hören, Lesen, Grammatik, Schreiben) abdecken soll und wie viel Zeit die Schüler für die Prüfung haben. Die Antwort war ja und zwei Stunden. Also habe ich mit Schweiß und Blut diese Prüfung zusammengestellt.
Am Tag vor der Prüfung habe ich dann erfahren, dass ich meine eigene Klasse nicht beaufsichtigen soll. Das fand ich keine gute Idee, da der Lehrer für die erste Aufgabe diese Texte vorlesen musste. Und ich habe diese Hörübungen mit meiner Klasse intensiv geübt, da sie das vorher nicht kannten. Deswegen wusste ich nicht, ob einer der laotischen Kollegen das schülerfreundlich umsetzen könnte.
Nach einiger Überzeugungsarbeit wurde mir dann doch erlaubt, meine eigene Klasse zu prüfen.
Am nächsten Tag wurde mir dann gesagt, dass ich nach meiner Klasse noch eine andere beaufsichtigen soll, die um 18.30 im gleichen Raum eine Prüfung schreibt. Ich habe diese Aufgabe gern übernommen, bis mir aufgefallen ist, dass meine Klasse doch nur 1,5h für die Prüfung hat, obwohl ich sie für 2h ausgelegt hatte.
Als mir dann die kopierten Prüfungsbögen in die Hand gedrückt wurden, ist mir wirklich der Mund offen stehen geblieben. Denn zwei andere Lehrer hatten noch jeweils ein Aufgabenblatt zu Grammatik und Leseverstehen hinzugefügt, obwohl mir versichert wurde, dass ich selbst alle Bereiche abdecken soll.
Also waren meine Schüler gezwungen, in einer Stunde (denn die Höraufgabe nahm 30 Minuten in Anspruch...man muss wirklich seehr langsam und deutlich lesen) 5 Seiten mit Aufgaben durchzuackern und ich war überrascht, dass einige das sogar schafften.
Ich habe dann im Nachhinein meinen Bewertungsmaßstab angepasst, da ich es unfair fand, wenn die Schüler darunter leiden, dass ich falsch informiert werde.
Denn diese Prüfung bestimmte zu einem Großteil die Note, die auf einem Zertifikat steht, mit dem sie sich dann irgendwo bewerben.

Nachdem also im November das neue 'Schuljahr' (welches meiner Kenntnis nach aus 3 Montaten besteht) begonnen hat, habe ich eine neue Abendklasse bekommen. Diese ist auf einem ähnlichen Stand wie die zweite beschriebene und benutzt auch das gleiche Buch. Hier unterrichte ich sehr gern, da ich die Klasse von Anfang an hatte und so langsam auch einen persönlicheren Bezug zu den Schülern aufbauen kann.
In der ersten Stunde waren wir 15 Schüler, in der zweiten 32 und inzwischen sind 43 Schüler für den Unterricht eingetragen.. Zu meinem Glück kommen meistens nur 25-30, zu meinem Pech holen die anscheinend nichts nach, wenn sie mal gefehlt haben.
Nun mal zur Bewertung der Schüler: man soll für jeden Monat eine Note ermitteln. Eigentlich geschieht das durch einen Test, meine Vorgänger haben aber anscheinend bewirkt, dass man auch mündliche Leistungen etc. bewerten kann. Und nach 3 Monaten gibt es dann einen größeren Test.
Und mit dieser Klasse habe ich dann auch Ende November zum ersten Mal alleine diesen Test geschrieben. Denn bei der Abschlussprüfung der anderen Klasse saß noch ein laotischer Lehrer, der sie ab und zu ermahnt hat.
Erstmal zum Test an sich: Meine Schüler wussten vorher relativ gut, was drankommt (Introducing yourself, possessive pronouns, contractions with to be) und jaaaa, bei der zweiten Aufgabe hab ich mich verschrieben, ist aber keinem aufgefallen.
Ich habe vor dem Test folgendes groß an die Tafel geschrieben und es den Schülern nochmal erklärt:
'Test rules:
-no phone
-no talking
-no copying
else: I take your paper early'
Die Nachricht scheint allerdings nicht so gut angekommen zu sein, da es laotische Schüler nicht gewöhnt sind, alleine Aufgaben zu lösen. Ich habe sie also nach dem folgenden System ermahnt: Bei den ersten beiden Malen böse anschauen. Beim dritten Mal bin ich zu ihrem Platz gegangen und wenn sie bis ich dort war nicht aufgehört haben mit reden/abschreiben, dann hab ich ihnen gesagt, dass sie das lassen sollen. Beim vierten Mal wollte ich ihnen dann das Blatt wegnehmen.
Ich weiß, einige sagen, dass das viel zu nett ist. Aber wenn ich beim dritten oder zweiten Mal eingesammelt hätte, dann hätte ich nach 10 Minuten alle Arbeiten in der Hand gehabt.
Andere werden sagen, dass ich nicht versuchen sollte, ihnen dieses 'deutsche' Verständnis von Leistungserhebung aufzudrängen, aber es ist schwer, herauszufinden, wie man den Unterricht anpassen muss, wenn alle Schüler das gleiche antworten. Und die laotischen Lehrer wollen selbst nicht, dass die Schüler abschreiben, aber aus irgendeinem Grund tun sie nichts dagegen.
Das Resultat war, dass ich von einer Schülerin nach etwa 30 Minuten leider das Blatt nehmen musste. Sie schien zwar schockiert, aber ich hab ihr das dann nochmal erklärt und sie scheint es verstanden zu haben. Danach war es auf jeden Fall wirklich leise.
Ich musste dann kurz vor Schluss noch den Test einer Schülerin einsammeln, die mit beiden Händen auf ihrem Smarphone getippt hat. Sie war sehr empört und hat mir gezeigt, dass sie nur auf Facebook mit einer Freundin geschrieben hat. Als ich sie aber darauf hingewiesen habe, dass an der Tafel eindeutig 'no phone' steht, hat sie mir zugestimmt. Und ich glaube, ihr hat schließlich nur ein Satz gefehlt.
Ich durfte mich übrigens während des gesamten Tests nicht hinsetzen, da die Laoten aus irgendeinem Grund zwar oft nicht zum Unterricht, aber fast alle zu den Tests kommen. Da in dem Raum nur 38 Stühle sind, musste sich der neununddreißigste Schüler an den Lehrertisch setzen. Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, was ich gemacht hätte, wenn Nummer 40 bis 43 auch noch aufgetaucht wären.

Diese Klasse ist sehr interessiert an meinem Zuhause und meinem Leben dort. Ich freue mich auch immer, wenn sie von selbst Fragen stellen und nehme mir deshalb die Zeit, diese zu beantworten. Grade jetzt in der Weihnachtszeit sind sie fasziniert von verschiedenen westlichen/deutschen Bräuchen. So habe ich ihnen zum Beispiel in Diktatform erklärt, was deutsche Kinder am Nikolaus so machen.
Apropos Diktat: Obwohl es bestimmt viele gibt, die sich jetzt über veraltete Unterrichtsformen aufregen würden, muss ich sagen, dass das inzwischen eine meiner Lieblingsmethoden ist. Denn die Aussprache der Schüler und auch der anderen Lehrer ist oft undeutlich oder einfach falsch. Und bei einem Diktat lernen die Schüler nicht nur, wie man alle Wörter ausspricht (die schwierigen wiederholen wir sehr oft), sondern sie merken von selbst, wenn sie verschiedene Wörter nicht unterscheiden können, weil sie die Aussprache nicht genau kennen. Und so stellt man sich dann vornehin und übt mit der Klasse die Unterschiede zwischen 'this' und 'with', 'thirty' und 'fourty' oder 'there' und 'where'. Beim letzten habe ich auch gemerkt, dass mein eigenes TH zu wünschen übrig lässt und so übe ich das jetzt immer gemeinsam mit meinen Schülern.

Sonntag, 13. November 2016

Loop Tag 4

Am vierten und letzten Tag haben wir die meiste Zeit mit Fahren verbracht, da wir eine recht weite Strecke vor uns hatten. Unser erster Stopp war der "Limestone Forest Viewpoint", dessen Aussicht sich wirklich lohnt. 
Danach wollten wir (die Motivation ging dabei jedoch hauptsächlich von mir aus) noch einen Berg besteigen, von dem man wohl auch eine super Aussicht haben soll. Allerdings hatten wir ja unsere Karte verloren und haben zwar die ganze Zeit auf Schilder am Straßenrand geachtet, aber keinen begehbaren Berg gefunden.

Irgendwo zwischendurch haben wir am Straßenrand aber diese "Reklametafel" für den Loop entdeckt, auf der ihr unsere Strecke nochmal nachverfolgen könnt:

Gestartet sind wir im Süden, in Thakek (falls sich jemand gerade über die Schreibweise wundert: man findet ganz verschiedene; mal ohne, mal mit einem und mal mit zwei "h"). Dann Richtung Osten entlang der vielen Höhlen. Unsere erste Übernachtung war in Thalang, die zweite irgendwo zwischen Thabak und dem Viewpoint und die dritte in Thabak.

Auf dem Rückweg nach Thakek haben wir dann noch an der Giant Wall Stopp gemacht. Da musste man wieder ein Stück zu Fuß gehen. Bereits dschungelerprobt haben wir uns auf den engsten Pfaden durchgeschlagen, kleine Bäche und riesige Ameisenstraßen überquert und sind Spinnennetzen ausgewichen, die den Weg blockierten. Der Weg hatte zwischendurch ein paar Abzweigungen, bei denen wir uns nach Intuition entschieden. Allerdings fanden alle Wege, die wir versuchten, irgendwo ein jähes Ende.
Frustriert kehrten wir um und entdeckten, dass die Mauer nicht einmal 200 Meter von unseren geparkten Mopeds entfernt war. Wir hatten uns einfach nicht genug umgeschaut und waren davon ausgegangen, dass der Weg in den Dschungel dorthin führen würde...



Irgendwann waren wir dann wieder in Thakek, wo wir bis 18 Uhr die Mopeds abgeben mussten. Es war allerdings erst 13 Uhr, da es an diesem Tag keine nennenswerten Attraktionen entlang des Weges gab. Also entschieden wir uns, einen Teil der Strecke vom ersten Tag noch einmal zu fahren, um die "Nang Aen Cave", die wir am ersten Tag aus Zeitgründen übersprungen hatten, nachzuholen.

Diese bestand aus einer deutlich kürzeren Bootstour und dann einer längeren Erkundungstour zu Fuß mit einem laotischen Führer. Viele Stellen dieser Höhle waren in verschiedenen Farben ausgeleuchtet. Mein Geschmack ist das zwar nicht, aber es gibt bestimmt viele Leute, die das Braun und Grau sonst zu abwechslungslos fänden.

Zwischendurch haben wir dann auch an einer kleinen Quelle Halt gemacht, wo wir "heiliges Wasser" trinken durften. Denn die Höhle ist neben Touristenattraktion auch eine spirituelle Gedenkstätte. Deswegen findet man dort an vielen Stellen kleine Schreine, wo anscheinend ab und zu Laoten vorbeischauen und Opfergaben bringen. Das meiste davon wird aber nicht weggeräumt, so dass viele Exemplare des toten Essens so aussahen, als ob sie bald wieder anfangen, sich zu bewegen.

Nachdem wir die Höhle auf dem Weg verlassen hatten, auf dem wir gekommen waren, wurde es auch langsam Zeit, zurückzufahren. Wir haben unsere Mopeds dann ohne Probleme abgegeben und uns auf den Rückweg zur Busstation begeben. Von da ging es dann wieder mit einem zurück nach Vientiane, diesmal aber mit einem normalen Bus. Allerdings war die Rückfahrt aufgrund von starkem Regen deutlich weniger entspannt: Statt (wie geplant) gegen Mitternacht, waren wir um 5 Uhr morgens am nächsten Tag zu Hause. Und an Schlaf war im Bus leider nicht zu denken, so dass wir alle den folgenden Tag größtenteils im Bett verbrachten.


Das war mein Reisebericht zu unserer Loop-Tour. Ich kann diese Tour an alle, die irgendwann die Möglichkeit dazu haben, nur weiterempfehlen. Ich denke, man bekommt dabei einen wirklich guten Eindruck von Laos' verschiedenen Landschaften. Außerdem hat man immer die Wahl: Will man in einem Guesthouse mit anderen Touristen untergebracht sein oder lieber für sich alleine bleiben? Will man die bekanntesten Touristenspots abarbeiten oder einen Teil von Laos Natur auf eigene Faust erkunden? Will man lieber westliches Essen im Restaurant oder laotisches Essen am Straßenrand?
Will man die Strecke in möglichst kurzer Zeit bewältigen und die Freiheit auf dem Motorrad genießen oder will man unterwegs so viel wie möglich erleben und nimmt in Kauf, dass man einige Tage mehr benötigt?
Diese verschiedenen Optionen ermöglichen es, die Reise auf verschiedene eigene Bedürfnisse anzupassen.



Freitag, 11. November 2016

Loop Tag 3

Am nächsten Tag haben wir uns dann von David verabschiedet, da er ja einen Tag weniger Zeit hatte als wir. Zu Dritt sind wir dann zur "Konglor Cave", der Hauptattraktion des Loops gefahren. Diese Höhle ist über 6km lang und führt durch einen Berg. Jeder bekam eine Stirnlampe und dann wurden wir von einem Laoten in einem Langboot durch die Höhle gefahren. Zwischendurch gab es einen kurzen Halt, wo wir uns zu Fuß die verschiedenen Gesteinsformationen angeschaut haben. In diesem Teil war die Höhle auch (zum Teil farbig) ausgeleuchtet, deswegen will ich sie euch nicht vorenthalten.

Der Rest war allerdings bis auf die schwachen Stirnlampen total schwarz und deswegen müsst ihr euch einfach darauf verlassen, wenn ich sage, dass sie gigantisch war. An einer Stelle konnte man die Decke der Höhle nicht mehr sehen. Zwischendurch mussten wir ein paar Mal an flachen Stellen aus dem Boot steigen. Dort gab es nämlich Stromschnellen, die das Boot entgegen der Strömung bewältigen musste. Wir wissen immer noch nicht, ob wir ausgestiegen sind, damit das Boot leichter ist, oder damit uns nichts passiert, falls es kentert. So oder so sind wir irgendwann auf der anderen Seite des Berges rausgekommen.

An dieser Stelle muss ich die Worte aus einem Reisebericht klauen, den ich vorher gelesen habe, weil sie einfach so gut passen: "Man fühlt sich, als sei man der erste Mensch, der hier entlang fährt. Die Natur ist einfach so unberührt."
Irgendwann haben wir dann am Ufer Halt gemacht, wo es wieder etwas berührter aussah. Dort befand sich ein kleiner Rastplatz für die Touristen.

Unser Bootsführer gab uns leider nur 10 Minuten Zeit. Wir hätten gerne mehr gehabt, denn 2 Kilometer entfernt lag ein kleines laotisches Dorf, das wir gern besichtigt hätten. Allerdings wollte ich die Zeit trotzdem nutzen und bin einfach in die Richtung 5 Minuten so weit ich konnte gelaufen. Und dort stand ich irgendwann vor einer winzigen, unsauber zusammengezimmerten Brücke über einen kleinen schlammigen Fluss, in dem eine Mutter ihre beiden nackten Kinder badete. Mitten im Dschungel. Mit meiner Schwimmweste und meiner Stirnlampe in der Hand. Ich kann nicht genau erklären, warum, aber dieser Moment hat mich einfach überwältigt. Ich habe mich in meinem Leben noch nie so fremd gefühlt, wie in diesem Moment.
Nachdem wir die Höhle auf dem Rückweg wieder durchquert haben, gingen wir zurück zu unseren Mopeds und mussten feststellen, dass wir unsere Karte vom Loop verloren hatten. Wir wussten zwar ungefähr, wo wir langmüssen, allerdings wollten wir gerne den "Nam Sanam"-Wasserfall besichtigen. Nach langem Suchen haben wir dann den Abzweig gefunden und sind an ein kleines Häuschen bekommen, wo wir eine geringe Gebühr bezahlen sollten, um ihn zu besichtigen. Die Laoten haben uns erklärt, dass wir für etwas mehr Geld auch einen Guide dazubuchen können. Da sie aber meinten, der Weg führe immer nur geradeaus, haben wir uns dagegen entschieden. Den ersten Teil des Weges konnte man noch mit dem Moped zurücklegen, allerdings war diese Strecke sehr anspruchsvoll. Einerseits war der Boden leicht schlammig, andererseits war der Weg so schmal, dass man die ganze Zeit von den verschiedensten Pflanzen gepeitscht wurde. Und zweimal mussten wir mit den Mopeds einen Fluss durchqueren:
Lucie beim Durchqueren

 
Ich beim Durchqueren

An dieser Stelle kann ich auch mal die einzigen Fotos einfügen, das wir von den Maschinen gemacht haben:

Irgendwann haben wir dann unsere Mopeds geparkt und sind weiter gelaufen. Der Weg ging natürlich entgegen unserer Erwartung NICHT immer geradeaus und war auch an vielen Stellen nicht ausgeschildert. Ich hatte vorher während dieser Tour schon öfter das Gefühl: "Jetzt bist du im richtigen Dschungel". Und immer wieder kam ein Moment, wo ich dann dachte: "Nein warte, JETZT bist du im richtigen Dschungel". Auf diesem Weg hatte ich wieder einen dieser Momente.
Da der Weg teils sehr steil war und wir unsere vollgepackten Rucksäcke aufhatten, waren wir am Ende sehr erschöpft und verschwitzt. Wir haben dann den Wasserfall gesehen und die Möglichkeit zum Erfrischen genutzt.














 

Erst nach einer Weile haben wir festgestellt, dass dieser Wasserfall zwar unser Ziel war, allerdings nicht der "Nam Sanam"-Wasserfall ist. Den kann man im Hintergrund dieses Fotos sehen:

Auf dem Rückweg hat Lucie eine riesige Spinne, die wir laienhaft als Vogelspinne identifiziert haben, entdeckt. Dummerweise hat sie sich vor uns unter einer Wurzel versteckt, die wir zwingend überqueren mussten. Kurzer Angstmoment, aber zum Glück nichts passiert.
Den Rest des Rückwegs haben wir auch gut gemeistert, dann ein Guesthouse gesucht und den Abend bei ein paar Runden Durak ausklingen lassen.
Dummerweise hatten wir beim Einchecken nicht gemerkt, dass in unserem Zimmer keine Decken waren und die Guesthousebesitzerin war irgendwann am Abend nach Hause gegangen. In der Nacht haben wir leider nicht so gut geschlafen.

Loop Tag 2

Nach einem leckeren Frühstück und kurzem Faulenzen in den Hängematten vor unserem Bungalow wollten wir in den zweiten Tag aufbrechen. Da kam ein junger Mann aus Israel namens David auf uns zu, mit dem wir uns am Abend vorher kurz unterhalten hatten. Er fragte uns, ob er in unserer "Gruppe" mitfahren kann, da sein Begleiter ihn verlassen musste.
Denn die meisten Leute absolvieren den Loop in drei Tagen, sein Begleiter wollte es aber in zwei Tagen schaffen und hat deswegen eine andere Route genommen. Wir haben uns vier Tage Zeit genommen, um möglichst viel unterwegs erleben zu können. Und ich würde jedem, der mal die Gelegenheit bekommt, das gleiche empfehlen.

Wir haben David dann "aufgenommen", da er uns sympathisch war. Aber bevor wir richtig losfahren konnten brauchten wir zuerst dringend eine Tankstelle. Wir haben bei einem Gastwirt nachgefragt und er hat uns in die Richtung geschickt, aus der wir gekommen sind. Dort hatten wir nach mehreren Kilometern aber immer noch keine Tankstelle entdeckt, obwohl es eigentlich nur zwei Kilometer sein sollten. Da hat uns David erklärt, dass er vorhin etwas gesehen hat. Wir haben ihm das erst nicht geglaubt, aber nachdem er uns zu der Tankstelle geführt hatte, war uns auch klar, warum wir sie übersehen hatten:
Falls sich jetzt jemand ärgert, dass wir so dumm waren, eine große Anlage mit Zapfsäulen für Benzin und Diesel zu erwarten: Die gibt es nämlich entlang des Loops auch sehr oft und da wir am Vortag schon an einer "richtigen" Tankstelle waren, kann man diese Erwartung vielleicht besser nachvollziehen ;). Die Preise waren übrigens bei beiden die gleichen.
Danach sind wir erstmal sehr lange gefahren. Dieser Streckenabschnitt war meiner Meinung nach der atemberaubendste: neben Serpentinen gab es sehr viele tote Bäume und Inseln. Das Thema ist eigentlich traurig: Die Bäume sterben, weil die Wälder durch den Bau von Dämmen geflutet werden. So sind auch die Inseln entstanden. Aber wenn die Landschaft, die man durchquert, so ausssieht, vergisst man das sehr schnell:




Wir haben dann irgendwann eine kurze Pause bei einer Art Steinbruch gemacht. Max und ich haben es uns nicht nehmen lassen, ein bisschen rumzuklettern und das Gelände zu erkunden. Irgendwann bin ich nichtsahnend zu den anderen zurückgelaufen. Dabei stieß ich auf diesen Untergrund:

Wenn man die hellen Flecken in der Mitte mal ignoriert, werden mir wohl die meisten zustimmen, dass dieser Boden extrem trocken aussieht. Der ist ja so ausgetrocknet, da sind sogar Risse drin! Denn die hellen Flecken waren noch nicht da, bevor ich drübergelaufen bin....

Zum Glück für mich ging mir das Schlammloch nur etwa bis zur Hüfte. Dummerweise verlor ich meine Schuhe beim Hinauskämpfen. So sind dann auch meine Arme schlammig geworden, denn andere Schuhe hatte ich nicht dabei! Nach einer Weile habe ich sie dann gefunden.
Es ist auf jeden Fall eine spannende Erfahrung, in so ein Loch zu fallen. Ich hatte wirklich große Angst vor was auch immer da drin alles lebt und habe mich schon gesehen, wie ich ins Krankenhaus muss, weil ich von 20 verschiedenen Parasiten befallen wurde. Allerdings geht es mir (bis jetzt) gut und hoffentlich bleibt das auch so.
Zu meinem Glück war direkt nebenan eine Tankstelle, zu der ich dann gegangen bin. Die Laoten dort waren sehr freundlich und haben mir einen Gartenschlauch gereicht, mit dem ich mich und meine Klamotten halbwegs reinigen konnte. Sie haben zwar die ganze Zeit gelacht, ich habe das aber nicht negativ wahrgenommen, da ich wirklich lustig ausgesehen haben muss.
Zu meinem Glück ging es dann nach einiger Fahrt weiter zu den "Cool Springs", einer Quelle mit kaltem Wasser. Den Weg dorthin zu finden war nicht einfach, allerdings hat man zwischendurch solche Aussichten gehabt:
Der See sind nicht die Coolsprings; rechts unten David
Unsere Mopeds mussten wir irgendwann abstellen und einen Fluss zu Fuß durchqueren. Aber nach einer kurzen Wanderung sind wir dann angekommen.
Wir waren wieder in Erstaunen versetzt, was für wunderschöne Dinge die Natur doch hervorbringt. Nach einem ausgiebigen Bad, das ich aufgrund bestimmter Ereignisse auch immer noch nötig hatte, ging es dann weiter.












Wir waren aber schon relativ spät dran und so fuhren wir erst in der Dämmerung und schließlich entgegen unserer Planung im Dunkeln. Und dort hat dunkel bedeutet: schwarz. Irgendwann haben wir zwischen zwei Dörfern halt gemacht und die Lichter unserer Mopeds ausgemacht: Man hat eigentlich nichts gesehen außer den Sternen am Himmel.
Die Strecke, die wir noch zu bewältigen hatten, war dummerweise mit Schlaglöchern übersät und so kamen wir nur langsam voran.
Irgendwann haben wir uns dann ein Guesthouse gesucht und sind dort nach einem Abendessen und ein paar Bier eingeschlafen.

Montag, 31. Oktober 2016

Loop Tag 1

In meiner Schule waren grade Abschlussprüfungen und deswegen hatte ich Zeit, einen längeren Trip zu machen. Weil der grade noch frisch in Erinnerung ist, schreibe ich erstmal darüber. Über die Prüfungen und meinen Unterricht kommt demnächst auch endlich mal was.

Und zwar haben wir (Max, Lucie und ich) uns entschlossen, den 'Loop', einen Motorradrundkurs rund um die Kleinstadt Thakek zu machen.
Die Fahrt nach Thakek war schon das erste Abenteuer. Wir sind um 9 von Vientiane aus in einem Schlafbus losgefahren. Eigentlich hatten wir damit gerechnet, früh am nächsten Morgen die Distanz von 300km überwunden zu haben (aufgrund des schlechten Rufes der Busse und Straßen). Allerdings sind wir schon gegen 2 Uhr angekommen. Nach einer Debatte haben wir uns entschieden, dass es sich nicht lohnt, ein Guesthouse zu suchen. Deshalb haben wir die Nacht mit mehr oder weniger Schlaf am Busbahnhof verbracht.
Nach einem Frühstück am nächsten Morgen haben wir uns dann Mopeds ausgeliehen. Das war erstmal problematisch, da wir momentan keine Reisepässe haben und man die eigentlich als Pfand dalassen sollte. Aber wir haben dann eine nette Dame gefunden, die meine International Volunteer Identity Card als Pfand akzeptiert hat, da sie mit ehemaligen weltwärts-Freiwilligen in Thakek befreundet war.
Wir sind dann losgefahren und haben auf dem ersten Streckenabschnitt bei mehreren Höhlen haltgemacht. Die erste war die 'Xang Cave', also die Elefantenhöhle. Auf diesem Bild seht ihr ein natürliches Steingebilde, das einem Elefantenkopf stark ähnelt - Daher der Name der Höhle.
Die Bilder der Höhle selbst sind leider wegen des Lichtes nicht gut geworden. Aber ihr müsst euch deswegen keine Sorgen machen, Höhlenbilder gibt es noch mehr.









Danach haben wir ein Schild gesehen, das zu einer Aussichtsplattform wies. Nach einem sehr anstrengenden Aufstieg (rechts), wo man sich an manchen Stellen gefragt hat, wann da wohl jemand das letzte Mal langgelaufen ist, wurden wir dann aber mit dieser Aussicht belohnt:



Nach einem vorsichtigen Abstieg und einer kurzen Mittagspause sind wir dann weitergefahren. Auf dem Rückweg hatte ich einen Sturz, bei dem ich mit ein paar Schürfwunden davongekommen bin. Ich weiß immer noch nicht, wer auf die Idee kommt, die Vorderradbremse RECHTS anzubringen. Jeder Fahrradfahrer weiß doch, dass das die Hinterradbremse ist!

Unser nächster geplanter Stop war die 'Buddha Cave', die wir aber nicht besichtigt haben, da der Weg dorthin aus 8 km aneinandergereihten Schlammlöchern bestand. Unsere Motorradverleiherin hatte so etwas schon angedeutet, weil es einen Tag vorher heftig geregnet hatte.
Also ging es weiter bis zur nächsten Höhle: die 'Xieng Liap Cave'. Die Ausschilderung dieser Attraktionen ist eher dürftig, aber nach ein bisschen rumfragen haben wir zumindest den richtigen Abzweig von der Straße gefunden. Am Ende dieses Weges wartete allerdings ein Gebäude auf uns, das sich später als Schule herausstellte.
Dort kamen uns sofort einige Kinder entgegengerannt, die einen kleinen Obulus dafür haben wollten, dass wir unsere Mopeds abstellen durften. Einer der Jungs, den wir auf etwa 6 geschätzt hätten, hat uns dann zu Verstehen gegeben, dass er uns zu der Höhle führt, wenn wir ihm nochmal 10.000 Kip (~1€) geben.
Diese Investition hat sich auf jeden Fall gelohnt, da wir den Weg sonst wohl nie gefunden hätten. Schließlich angekommen, dieser beeindruckende Anblick:
Ich habe extra ein Foto genommen, auf dem ich drauf bin, damit man sich die Größe dieser Höhle besser vorstellen kann.
Wir wären gern noch tiefer in die Höhle vorgedrungen, allerdings hat der Junge energisch protestiert und wir waren uns nicht mehr ganz sicher, was da vielleicht alles lauern könnte...

Weiter ging es zur 'Tha Falan Cave', die wir allerdings nie erreichten. Auf mein Drängen haben wir dort nämlich versucht, den Schlamm zu durchqueren. Allerdings mussten wir feststellen, dass unsere Maschinen dafür nicht geeignet waren und so mussten wir ungefähr eine halbe Stunde damit verbringen, unsere vom Schlamm blockierten Vorderräder zu befreien.
Daraufhin sind wir etwas schneller gefahren, da es bald dunkel wurde und wir noch eine gute Strecke bis zu unserem geplanten Übernachtungsort vor uns hatten. Deswegen hat uns die Zeit gefehlt, Fotos von den Serpentinen und Staudämmen zu machen, die wir durch- und überquert haben.
Aber hier trotzdem ein paar Bilder von den verschiedensten Straßen bzw. Landschaften, die uns begegnet sind:

   
 

Angekommen sind wir dann in unserem Guesthouse, wo wir in Bungalows unter pinken Bettvorhängen direkt an einem See (mit erstaunlich wenig Mücken) untergebracht wurden. Nach so einem Tag war ein Sprung in den See unser dringendstes Bedürfnis. Von den anderen Backpackern deswegen als 'crazy Europeans' betituliert haben wir den Abend dann bei ein paar Beerlao ausklingen lassen.
Tip für alle, die irgendwann mal die Gelegenheit haben, laotisch zu essen: Nudelsuppe Whoo, Reissuppe Boo!

Donnerstag, 13. Oktober 2016

Vang Vieng

So ich wollte mal nachträglich noch davon berichten, wie ich meinen Geburtstag hier in Laos verbracht habe.

Ich bin mit Max, Lucie, Ellie und Eva vom 16. bis zum 18. nach Vang Vieng gefahren, der ehemaligen Partyhauptstadt Südostasiens. Wer Interesse hat, mehr zur Vergangenheit dieses Ortes zu erfahren: hier ein schöner Artikel der Süddeutschen.

Wir haben beide Seiten des Ortes kennengelernt:
Die wunderschöne Landschaft um den Ort und die damit verbundenen Touren, die angeboten werden und der, sich wieder im Aufbau befindende, Partytourismus. Wenn man durch den Ort läuft, sieht man 4 Arten von Gebäuden: Guesthouses, Restaurants/Bars, kleine Einkaufsläden und Reisebüros, in denen man Aktivitäten wie Kayaking oder Ziplining buchen kann.

Apropos kleine Läden: es gibt hier in Laos ein Phänomen, dass ich euch nicht vorenthalten will. Denn wenn man in einer Stadt unterwegs ist und einen interessanten Stand entdeckt, dann kann man sich sicher sein, dass es es mehrere exakte Kopien dieses Standes in der selben Straße gibt. Zuerst aufgefallen ist uns das in Vientiane bei kleinen Taschenspielerständen. Sobald sich eine Person an den Straßenrand setzt kommen am selben Tag mindestens 5 weitere auf die gleiche Idee.
Dann habe ich gemerkt, dass es das ganze auch in viel größerem Stil gibt: An der Straße neben dem That Luang gibt es erst 4 Restaurants nebeneinander, dann 3 Gebrauchtwarengeschäfte. Darauf folgen 4 Sportartikelgeschäfte und schließlich ziemlich viele Möbelläden (Ich hab irgendwann aufgehört zu zählen).
Und das beste daran ist: Es bieten alle das gleiche an. Zum selben Preis. Es gibt also anscheinend nichtmal wirkliches Konkurrenzdenken.
Auf jeden Fall habe ich in Vang Vieng dieses Foto machen können, wo man das an Imbissständen besonders gut sieht, die sogar alle genau die gleiche Karte haben:


In Vang Vieng habe ich außerdem meine erste laotische Schlange gesehen:


Als wir dann am Sonntag zurückgefahren sind, hat uns gleich unser Nachbar angerufen und zu sich eingeladen, da er am selben Tag wie ich Geburtstag hat. Das wusste er zwar vorher nicht, aber er hat sich dann umso mehr gefreut. Den Abend haben wir also bei ein paar Beerlao und sehr gutem laotischen Essen ausklingen lassen, denn am nächsten Tag mussten wir ja unterrichten.

Montag, 19. September 2016

Kurz-FAQ

Also bisher habe ich ja versucht, für jeden Tag zu berichten. Da das mit der Zeit wirklich viel wird, werde ich das ab jetzt wohl anders handhaben: ich werde einfach Posts zu verschiedenen Themen erstellen und wenn dann im Text auf bestimmte Daten verweisen. Hier Nummer Eins:

Warum hast du so lange nichts geschrieben?

Man könnte erstmal vermuten, dass es mir hier einfach so gut geht, dass ich meinen Blog ganz vergessen habe. Zumindest der erste Teil stimmt. Aber die Funkstille hatte eher technische (bzw. biologische) Ursachen:

Pharaohameisen!

Das ist eine nur 2 mm kleine Ameisenart, die sich von eigentlich allem ernährt. Die sind hier sehr verbreitet und lebten auch schon in unserem Baguette. Wer mich gut kennt, weiß, dass deren Anwesenheit für mich schon ein Problem darstellt.
Wenn dann aber noch dazu kommt, dass die Biester sich in meinem Laptop einnisten, dann ist das wirklich zu viel. Die mögen nämlich warme Plätze und weil sie so klein sind kommen sie auch fast überall hin. Und deswegen haben die es sich hinter meinem Bildschirm und unter meiner Tastatur bequem gemacht.
Als Gegenmaßnahme habe ich den Laptop mehrere Tage lang luftdicht eingepackt, damit die Ameisen ersticken; und mein Zimmer mit der Klimaanlage stark runtergekühlt, damit die nicht so schnell wiederkommen. Zumindest der erste Teil scheint geklappt zu haben, denn seit vorgestern krabbelt auf dem Laptop nichts mehr. Allerdings sind die Ameisen immer noch in meinem Zimmer unterwegs.
Deshalb spiele ich, während ich am Blog schreibe, jetzt immer ein lustiges Spiel, bei dem man alle Ameisen auf dem Schreibtisch wegschnipsen muss, bevor sie den Laptop erreichen!

Und da wir grade schon bei der Tierwelt sind:

Was gibt es denn bei euch für Tiere?

 Da ich mich bisher nur in der Stadt aufgehalten habe kann ich noch nicht von der Dschungelflora berichten. Aber hier ist es trotzdem ganz interessant:

Ameisen

Naja, dazu hab ich oben schon recht viel geschrieben, es gibt halt viele. Es gibt auch andere Arten, zum Beispiel ganz große schwarze, mittelgroße schwarze, kleine rote, ...
Ich konnte die jetzt aber nicht alle identifizieren.

Hunde

Ja, es gibt wahrscheinlich überall auf der Welt Hunde, aber uns betreffen die hier besonders. Es gibt nämlich zum einen sehr viele streunende Hunde, die aber anscheinend friedlich und daher kein großes Problem sind.
Aber aus irgendeinem Grund entscheiden sich alle Hunde mitten in der Nacht einen Wettbewerb zu veranstalten, wer am nervigsten bellen kann. Das geht dann stundenlang so...

Katzen

Es gibt ab und zu streunende Katzen, allerdings deutlich weniger als Hunde. Außerdem wirken die Katzen hier viel kleiner als in Deutschland, vielleicht habe ich bisher aber auch nur junge Exemplare gesehen.
Ein Deutscher, der ebenfalls bei der GLAD wohnt, hat aber seit ein paar Monaten drei Katzen als Haustier. Er hat uns erzählt, dass er irgendwann ein bisschen Katzenfutter gekauft hat und die "angelockt" hat. Die sind auf jeden Fall den ganzen Tag über hier auf dem Gelände und geben teilweise ebenfalls sehr merkwürdige Geräusche von sich, die kaum etwas katzenähnliches haben. 




Geckos

Es gibt hier überall Geckos, die meistens nur ganz klein und dafür sehr schnell sind. Allerdings sieht man ab und zu auch solche Monster, die Unterarmlänge haben: (Suchbild)


Schmetterlinge

Es gibt hier sehr große und schöne Schmetterlinge, die sich aber nie fotografieren lassen. Deswegen kann ich dazu auch nicht viel mehr sagen.


Sonstiges

Wir haben auf dem Gelände der GLAD diese Monsterkröte entdeckt. Ich weiß nicht, ob es die hier öfter gibt oder nicht, wir waren einfach nur fasziniert davon.













Hast du diese Tiere auch schon gegessen? Wie ist das überhaupt mit dem Essen?

Nein, exotisches Fleisch habe ich (meines Wissens nach) noch nicht probiert.
Wir kochen hier sehr viel selbst, allerdings habe ich immer noch die Vermutung, dass es billiger ist, fertig gekochtes Essen zu kaufen. Denn am Straßenrand kriegt man gekochten Reis, Fleisch, Gemüse. Also alles, was man für eine Mahlzeit braucht.
So sah eines unserer letzten Abendbrote aus:
-getoasteter Toast
-Avocadocreme
-Blumenkohl mit Erdnüssen
-gebratene Aubergine

Sonst gibt es oft Reis mit diversem Gemüse.
Wenn wir Essen gehen gibt es auch sehr oft Nudelsuppe bzw. Nudeln mit Gemüse. Das kostet 10000-15000 Kip (~1€-1,50€).

Allgemein kann ich zur laotischen Küche sagen, dass es wirklich recht scharf ist. Fischsuppe ist sehr beliebt, daran muss man sich irgendwie erstmal gewöhnen. Außerdem gibt es ein paar schräge Gerichte, wie z.B. Blutsalat.
Dafür schlachtet man eine Ente, nimmt das Blut, packt da ein paar Salatblätter, Chili und Gewürze rein. Das Fleisch der Ente wird nicht genutzt. Zum Schluss hat das ganze dann eine Wackelpuddingartige Konsistenz.

Und Verdauungsspaziergänge? Wenn immer alle nur Moped fahren, bewegen die sich ja gar nicht!

So wie ich das mitbekommen habe, holt man die versäumte Bewegung des ganzen Tages am frühen Abend nach. Neben dem That Luang ist ein etwa einen Kilometer langer Platz, auf dem dann alle Arten von Sport stattfinden. Es gibt Radfahrer, Inlineskater, Badminton- und Fußballspieler und viele Menschen, die gehen. Joggen ist eher die Ausnahme. Und genau 18 Uhr treffen sich dann viele vor einer von insgesamt sechs Bühnen, auf denen gleichzeitig Zumba zu verschiedener Musik angeboten wird. Eigentlich wollten wir einen Abend mitmachen, allerdings ist dann ein Mann herumgelaufen und hat 10000 Kip (~1€) Teilnahmegebühr eingesammelt und das war uns zu viel.

Das Foto stammt übrigens vom Mekongufer, wo wir das gleiche erlebt haben.

Mekong? Habt ihr denn den berühmten Sonnenuntergang schon gesehen?

Links: Thailand, rechts: Laos
Was ist aus Lea geworden?

Wir haben Lea am 4. September zum Flughafen gebracht, da sie es gesundheitlich nicht mehr ausgehalten hat. Sie ist gut in Deutschland angekommen, wurde dort von ihrem Arzt behandelt und es geht ihr wieder gut. Allerdings darf sie nicht mehr für einen längeren Zeitraum in die Tropen und kann deswegen ihr Jahr Freiwilligendienst hier leider nicht beenden.
Das heißt, wir wohnen jetzt nur noch zu dritt in der GLAD und ich bin alleine bei der Lao Youth Union. Allerdings beeinflusst das meine Arbeit nicht, da wir eh unabhängig voneinander unterrichtet hätten.

Hast du den Obama gesehen?

Nein. Und für alle, die die Frage nicht ganz verstehen: vom 6. bis zum 8. September waren in Laos die ASEAN Summits. ASEAN ist so etwas ähnliches wie die EU, aber nicht für Europa sondern eben Südostasien.
Laos ist seit 1997 Mitgliedsstaat und hat in diesem Jahr das Gipfeltreffen ausgerichtet. Da ja ungefähr zu dem Zeitraum auch G20-Gipfel war, hat Obama mal kurz vorbeigeschaut und war (nebst einer Menge asiatischer Staatsoberhäupter) in Vientiane.

Wir waren selber von den Summits betroffen, weil in der Stadt an vielen Stellen die Straßen gesperrt waren. Außerdem gab es eine Ausgangssperre, von der wir aber nur erfuhren, weil uns der Nachbar bei seiner Gartenparty um 10 rausgeschmissen hat.
Hier hatten wir auch unser erstes Zusammentreffen mit der einheimischen Polizei: Wir wurden angehalten, weil wir (unwissend) entgegen der Verkehrsrichtung in eine Einbahnstraße eingebogen sind. Der Polizist hat Max und mir den Führerschein weggenommen und erklärt, dass wir uns die im Office gegen eine Gebühr von 300.000 Kip (~33€) abholen können. Nach einigem Betteln unsererseits und nervösen Blicken nach links und rechts seinerseits haben wir ihm dann 200.000 Kip (~22€) zugesteckt und durften mit unserern Führerscheinen weiterfahren.




Samstag, 3. September 2016

Rice Growing Festival

Mittwoch, 30. August

Zum ersten Mal eine jüngere Klasse erlebt! Die 19 Schüler von Keo waren sehr freundlich zu mir, und da das Thema der Stunde 'Communication' war, sollte ich mich gleich schonmal beweisen.
Also habe ich mich vor die Klasse gestellt und wurde mit Fragen über mich, Deutschland und meinen Eindruck von Laos gelöchert. Die meisten Fragen der Schüler konnte ich verstehen, allerdings reden dort viele so leise, dass ich erst näher heran gehen oder sie bitten musste, lauter zu reden.
Neben den Standardfragen waren wirklich interessante dabei, wie z.B.
Was sollte man sich anschauen, wenn man nach Deutschland reist? (meine Antwort: Alpen!)

Danach habe ich meinerseits natürlich die Klasse ein bisschen ausgefragt. Besonders spannend war für mich das Alter, da es mir hier oft schwerfällt, das Alter der Laoten einzuschätzen.
Eine Schülerin bat mich dabei, ihr Alter zu schätzen. Ich bat sie, aufzustehen und vermutete dann nach kurzer Zeit: "Zwölf". Damit hatte ich absichtlich höher geschätzt, da hier (meiner Meinung nach) alle viel jünger aussehen, als sie eigentlich sind. Meine ehrliche Antwort wäre zehn gewesen.
Umso überraschter war ich, als sie mir nach einem Kicheranfall erklärte, dass sie 22 Jahre alt sei.
Also wiedermal ein Fettnäpfchen voll erwischt.

Den Rest der Stunde hat die Klasse mit dem Buch gearbeitet. Da durfte ich dann allerdings einen Dialog noch dreimal vorlesen, da die Schüler bei vielen Wörtern (z.B. neighborhood) Probleme mit der Aussprache hatten.

Donnerstag, 31. August

Am Vortag hatte mir der Lehrer Keo erklärt, dass heute aufgrund des "Rice Growing Festivals" (Boun Khao Padabdin) die Schule ausfällt.
Dementsprechend gefreut hatten wir uns schon auf unser erstes Laotisches Fest. Leider erlebten wir davon, obwohl wir direkt gegenüber von einem Tempel wohnen, nichts außer den Trommelschlägen der Mönche. Denn der Hauptakt des Fests geschieht wohl in den frühen Morgenstunden, was wir dummerweise erst im Nachhinein erfahren haben.

Wir haben dann trotzdem erfragt, worum es überhaupt geht:
Das ist ein buddhistischer Feiertag in Gedenken an die Toten. In der Nacht vorher stellt man Opfergaben (Reis, Früchte, etc.) in kleinen Schälchen aus Plastik oder Bananenblättern vor das eigene Haus oder vor einen Tempel. Nachts kommen dann die Geister der Toten und ernähren sich davon. und am nächsten Tag gibt es dann morgens so eine Art Versammlung, wo man auch an die Toten denkt und nochmal extra Opfergaben bringen kann.

Samstag, 3. September

Die letzten Tage waren leider überschattet davon, dass es Lea immer schlechter geht und sie nach Deutschland zurück fliegen wird. Deshalb gab es außer Marktbesuchen und gelegentlichen kurzen Spaziergängen fast keine nennenswerten Erlebnisse.

Ich gebe euch nur noch eine Anekdote mit auf den Weg, damit ihr in so einer Situation nicht den gleichen Fehler macht:
Es war ein relativ kühler Tag (es hatte in der Nacht viel geregnet) und es war bewölkt. Mein Körper befahl mir, mich mal wieder ein bisschen zu bewegen und deshalb dachte ich, es wäre eine gute Idee, eine Runde joggen zu gehen. Doof nur, dass sich nach halbem Weg die Wolken verzogen und die Sonne auf mich mit meinen schwarzen Sportsachen herabbrutzelte. Irgendwie bewältigte ich den Heimweg dann doch noch und war vor dem Duschen schon genau so nass wie danach. Bis ich hier eine bessere Möglichkeit gefunden habe, wird die Bewegung wohl recht eingeschränkt bleiben.
Überlegungen, den Judokas oder Badminton-spielern beizutreten, verwerfe ich aufs erste auch, da die Trainer kaum Englisch können.


Dienstag, 30. August 2016

Kleidung shoppen und Mittagessen

Montag, 29. August

Da sich einige Sorgen gemacht haben: mir geht's inzwischen wieder gut, keine Panik.
Jetzt, wo das aus dem Weg ist: Heute ging es morgens um 8 durch den (zum Glück nicht ganz so strömenden) Regen zur Arbeit. Da haben Lea und ich erstmal wieder bei Keo (von dem ich inzwischen den Namen weiß) hospitiert. Er hält sehr frontalen Unterricht, was den Enthusiasmus der Schüler sehr gering hält. In der Klasse, die wir bisher zweimal besucht haben, sind übrigens nur vier Schüler im (geschätzten) Alter von 20-30. Wir werden hier also auf jeden Fall damit konfrontiert, Ältere zu unterrichten.
Er hat uns danach aber auch erklärt, dass die Klassen in den späteren Stunden weitaus größer ist, da das Vocational Training Centre zusätzlich zur Arbeit bzw. der normalen Schule besucht wird.
Die Verteilung der Stunden auf den Tag ist dementsprechend interessant:

1. Stunde   8:30-10:00
2. Stunde 13:30-15:00
3. Stunde 17:00-18:30
4. Stunde 18:30-20:00

Wir werden nicht in der vierten Stunde unterrichten, das machen nur die laotischen Lehrer. Dort ist nämlich außer uns Deutschen auch noch eine Freiwillige aus Japan, die allerdings Japanisch unterrichtet.
Nach Ende der ersten Stunde hat Keo uns dann die Kleiderordnung für die Lehrer eklärt: Montag und Freitag muss man ein FDJ-Hemden-ähnliches dunkelblaues Hemd mit Logo der LYU tragen.
Außerdem muss ich eine lange Hose tragen, was mich unvorbereitet traf, da ich außer meiner Jogginghose keine einzige lange Hose aus Deutschland mitgenommen habe. Lea erfuhr von Mali (einer Lehrerin, die unsere Korrespondentin ist; die uns mit dem Jeep nach Hause gefahren hat), dass Frauen jeden Tag einen traditionellen laotischen Rock (Singh) tragen müssen.
Da auch sie nicht dementsprechend ausgerüstet war, fuhren wir gemeinsam mit den Lehrern in der Mittagspause zum Stoffmarkt.
Der überraschte uns beide mit seinen Ausmaßen. Von den engen Gassen, die ihr rechts seht, gab es bestimmt über 50, so dass wir uns ohne Mali und Keo nicht zurechtgefunden hätten.
Die beiden haben dann auch mit unserem Geld eingekauft, damit wir nicht die Touristenpreise zahlen müssen. Natürlich durften wir mit aussuchen. Ich kaufte mir eine lange Hose, die mir nur etwas zu klein ist und ein Hemd, das recht gut passt.
Die Hose ist zu klein, weilhier die Größen zwar nach dem gleichen System wie in Deutschland vergeben werden, aber anscheinend andere Bedeutungen haben: während mir in Deutschland oft eine M zu groß ist, passt mir hier eine L ohne Probleme. Aber beim nächsten Mal bin ich schlauer.
Lea hat sich den Stoff für ihren Rock gekauft, den sie in der Schulinternen Schneiderei nähen lässt. In unserer Schule gibt es neben den Klassenzimmern nämlich einen Beauty-Salon, eine Schneiderei, einen Badminton-Club und einen Judo-Dojo.

Nach dem Einkauf wurden Lea und ich dann nach Hause gefahren, da es (anscheinend) keinen Unterricht an diesem Tag mehr gab.

Der Rest des Tages bestand aus Einkauf, Kochen, Essen, Mietvertrag unterschreiben, Durak spielen und schlafen.

Dienstag, 30. August

Heute waren wir erst 10:00 zur Schule bestellt. Deshalb sind wir den Weg auch das erste Mal gelaufen, was ca. 20 Minuten in Anspruch genommen hat.
Dort angekommen haben wir uns eine Weile mit den Lehrern unterhalten und den Namen von einem älteren Herrn namens Wong erfahren. Dann hatten wir eine Besprechung mit Wong, Mali, Keo und Phongthanom, dem Schulleiter. Der konnte allerdings kein Englisch, weswegen Keo und Wong gedolmetscht haben. Phongthanom hat uns dann einiges zum Unterricht erklärt und wollte wissen, wie wir uns unseren Unterricht vorstellen. Er und die Lehrer kannten natürlich bereits unsere Vorgänger (Lisa und Antonia) und waren deshalb wissbegierig auf alle methodischen Neuheiten, die den Frontalunterricht mal abwechseln. Anscheinend ist den Lehrern dort also bewusst, dass man auch anders unterrichten kann.
Dann erhielten wir eine Art Arbeitsvertrag und haben uns noch ein bisschen über deutsche und laotische Kultur ausgetauscht.

Nachdem wir dann wieder kurz im Lehrerzimmer hockten, wurden wir zum gemeinsamen Mittagessen eingeladen. Das war natürlich ein Highlight für uns, da wir so zum ersten Mal "richtiges" laotisches Essen erlebten. Vor dem Essen musste sich jeder die Hände waschen, was ja eh eine gute Angewohnheit ist, aber dort ist es für alle Beteiligten von Vorteil:
Denn den berühmten laotischen "Klebreis" essen alle gemeinsam aus einem großen Behälter mit den Händen. Man nimmt sich einfach ein kleines Stück, rollt das zu einer Kugel und kann dann nach Belieben noch anderes dazuessen, was auf dem Tisch steht.
Dazu gab es: eine Art Salat mit Fisch (sehr scharf!), eine Fischsuppe (nur wenig scharf), Schweinefleisch (gar nicht scharf) und irgendwelche Planzen in brauner Soße (sehr scharf!). Wong hat dann auch noch einige Kräuter selbst mitgebracht, von denen ich eins probiert habe, das sehr bitter war. Dazu getrunken wurde allerdings nicht, wie erwartet, Beerlao, sondern normales Wasser getrunken. Was allerdings nicht heißt, dass es bei den Gesprächen nicht trotzdem um die Trinkgewohnheiten unserer Vorgänger ging.

Ich hätte gern ein Foto von dem Essen gemacht, allerdings wollte ich nicht vorher eins machen, da ich es als störend empfunden hätte. Und nach dem Essen sah der Tisch nicht besonders ästhetisch aus, weshalb ich das zu anderer Gelegenheit nachholen werde. Ein Foto von der Schuluniform kommt auch noch irgendwann, allerdings wollte ich das gern mit anderen Lehrern oder Schülern machen.

Nach dem Essen sind wir zurück zur GLAD gefahren, da Lea sich krank fühlte. Am Abend haben wir dann noch einen kurzen Spaziergang zum That Luang gemacht, der bei Dunkelheit nochmal um einiges beeindruckender ist. Auf dem Heimweg wurden wir dummerweise vom Regen überrascht. Doch zum Glück konnten wir uns unterstellen und es hörte nach recht kurzer Zeit auch wieder auf.

Da ich morgen erst nachmittags zum Hospitieren soll, hab ich jetzt noch Zeit, euch zu schreiben. Rechtschreibfehler schieb ich darauf, dass es fast 0 Uhr ist ;)


Sonntag, 28. August 2016

Letzte und Erste Tage

Mein letzter Post ist ja jetzt fast zwei Wochen her. Da heute Sonntag ist und wir gesundheitlich auf einem kleinen Tief sind, habe ich jetzt endlich mal Zeit, zu berichten. Das Ganze wird glaube ich ein ziemlich langer Eintrag aber ich versuche, es übersichtlich zu halten. Ihr könnt auch das, was ihr langweilig findet einfach überspringen ;)

Donnerstag, 18. August, Schönebeck

Dieses Interview mit Thorsten Kessler wurde an meinem Abflugtag bei Radio SAW ausgestrahlt. Ich habe es hier für alle, die es nicht gehört haben, nochmal hochgeladen. Am 18. Mai wurde es aufgenommen. Dann war es aber auch gut mit den ganzen Interviews.

19.-22. August, Schönebeck/Magdeburg/Holzdorf

An diesen Tagen habe ich mich von Freunden (19.) und Familie (21./22.) verabschiedet und außerdem meine Sachen gepackt. Reisegepäck: 15 Kilogramm Wanderrucksack, 7 Kilogramm Gitarrenkoffer mit Gitarre und 7,5 kg kleiner Koffer als Handgepäck. Ich hätte bis zu 30 kg aufgeben dürfen, aber mir ist nichts mehr eingefallen, was ich nicht schon eingepackt hatte.

Mitgenommen habe ich (keine Garantie, dass das vollständig ist)(außerdem schreibe ich das einfach so auf, wie es mir grade in den Kopf kommt, ohne feste Reihenfolge):
-Kleidung für ca. 3-4 Wochen (kurze Hosen und T-Shirts)
-Sportschuhe
-Laptop
-Gastgeschenk
-2 Packungen Gummibärchen
-Reiseapotheke (Dank an meinen Arzt-Bruder Jakob, der mir die zusammengestellt hat)
-Gitarre
-3 Packungen Zahnpasta
-Zahnbürste
-2 Packungen Duschgel
-je eine Flasche Sonnencreme/Mückenspray
-Spielkarten
-Handtuch
-Badehose
-Wechselbrille
-Sonnenbrille
-Regenjacke
-Reisekissen
-Reisepass
-Dollar (für Visum) und Euro
-Notizbuch
-Laotischlernbuch
-Desinfektionsmittel
-Reiseadapter
-Filzstifte/Eddings
-Quittungsblock
-Panzertape
-Gitarrennoten
-Taschenmesser

Sachen, bei denen ich inzwischen weiß, dass ich sie vergessen habe: Impfpass, Kulis, Trinkflasche

Mit dem Gepäck ging es dann auf nach: 

Dienstag, 23. August, Frankfurt am Main

Morgens um 7 ging es los, meine Eltern waren so nett, mich nach dem Abschied von meiner Freundin (die zur Schule musste) mit dem Auto zum Flughafen zu bringen.
Dort angekommen traf ich auf dem Weg zum Check-In schon Lucie und Max. Zur Erinnerung: die beiden sind mit Lea und mir in Vientiane und von den dreien werdet ihr auch noch öfter hören.
Am Gepäckaufgabeschalter erklärte mir eine nette Dame dann, dass ich die Gitarre ruhig als zweites Handgepäckstück mit ins Flugzeug nehmen könne, da dieses nicht ausgebucht sei. Also gab ich nur meinen Rucksack ab und ging nach dem Abschied von meinen Eltern zur Sicherheitskontrolle.
Auf dem Weg dorthin begegnete ich einer Gruppe von ca. 10 Mönchen, die dann später, wie vermutet, auch in meinem Flieger saßen. Bei der Sicherheitskontrolle stellte sich heraus, dass ich vergessen hatte, mein Taschenmesser aus dem Gitarrenkoffer zu nehmen, da ich diesen ja eigentlich aufgeben wollte. Nachdem ich dem Beamten meine Situation erklärt habe und er gesagt hatte,dass es ja ziemlich wertvoll aussehe, gab er es mir zurück und ich durfte weiter zum Gate. Die anderen neun Freiwilligen kamen leider erst später und so vertrieb ich mir die Zeit mit Gitarrespielen.

Schließlich stiegen wir in den Flieger. Die Gitarre war wirklich kein Problem und wir hatten genug Platz, um uns auszubreiten. An dieser Stelle möchte ich im Voraus erwähnen, dass ich NICHT von Thai Airways gesponsert werde, mir hat der Flug wirklich einfach gefallen!
Da ich noch nie mit einem so großen Flugzeug geflogen bin, war ich erstmal über die Decken, Kissen, heißen Tücher etc. erstaunt. Das Essen war lecker und scharf gewürzt, was zum Eingewöhnen wahrscheinlich auch ganz gut ist. Außerdem konnte man an Bord mit einem Display im Vordersitz gegen andere Passagiere Spiele spielen, Musik hören (Linkin Park, Panic! at the Disco, Valentina Lisitsa habe ich mir rausgesucht) und Filme schauen (Ocean's Eleven, Batman Begins, 10 Cloverfield Lane).

Geschlafen habe ich dementsprechend nicht sehr viel, allerdings glaube ich, dass das gut so war. Ich hatte nämlich keinen Jetlag, war nur am nächsten Abend etwas müde.

Mittwoch, 24. August, Bangkok/Vientiane
9 spielende und eine schlafende Freiwillige

Der Zwischenstopp in Bangkok kam mir gar nicht wie 5 Stunden vor, wir haben viel Karten gespielt und erzählt.

Allerdings wurde beim Übergang zum Transitbereich unser Gepäck noch einmal kontrolliert. Ich war ein bisschen ärgerlich, nachdem mir eine freundliche Thai-Dame dann doch mein Taschenmesser abgenommen hat, weil das wohl auch in Thailand auf Flügen nicht erlaubt ist. Aber die anderen Freiwilligen waren überzeugt, dass ich von Glück reden kann, dass ich nicht eingesperrt wurde, weil ich das auf dem letzten Flug dabeihatte. So oder so: Es ist jetzt weg und das Leben hier ist deutlich komplizierter, wenn man keins besitzt und sich immer eins leihen muss.




Danach ging es weiter nach Vientiane. Im Flugzeug bekamen wir schon unsere Visa-und Einreiseanträge ausgeteilt, die wir allerdings nur zur Hälfte ausfüllen konnte, da viele ihre Adresse in Laos oder einen anderen Kontakt nicht kannten. Außerdem waren wir uns nicht sicher, ob wir unter der Kategorie 'Touristen' oder einer anderen einreisen sollten.

Als wir dann ankamen, wurden wir vom folgenden Schild begrüßt, welches ich euch auf keinen Fall vorenthalten wollte:





Wie sich herausstellte, hat es niemanden interessiert, was wir in den Visa-Anträgen eingetragen hatten und wir erhielten alle einen schicken Stempel im Reisepass.
Am Flughafen mussten wir dann nur eine halbe Stunde auf unsere Abholung von der LYU (Lao Youth Union, Partnerorganisation der .lkj)) warten. In einem viel zu kleinen Bus fuhren wir zum Gelände der LYU, wo wir uns bei einem Meeting vorstellten und den Chef der LYU kennenlernten.
Dort erfuhren wir auch, dass nicht (wie geplant) Max und ich in der Grundschule unterrichten werden, sondern Lucie und Max. Lea und ich werden im Youth Vocational Training Centre arbeiten.

Anschließend stiegen wir wieder in den Bus und wir vier wurden auf dem Gelände der GLAD (German Lao Association for Development) abgesetzt. Die anderen Freiwilligen fuhren dann weiter
ins Landesinnere und zu ihren Einsatzstellen.
Wir wohnen jetzt also hier und jeder hat ein eigenes Zimmer mit Bad bekommen. Klimaanlage haben wir auch, es lässt sich hier also ganz gut aushalten. Außerdem können wir gemeinsam eine Küche benutzen. Für alle Brief-oder Paketfreudigen hier die Adresse:

Moritz Beyer
German-Lao Association for Development (GLAD)
10/113 Sysangvone Village
Saysettha District
Vientiane, Lao P.D.R.

Die Wohnungsfrage war also deutlich einfacher geklärt als erwartet. Vielleicht stelle ich euch später, wenn es ein bisschen sauberer und "wohnlicher" ist, auch noch meine Wohnung im Detail vor.
Die GLAD befindet sich nur wenige Hundert Meter entfernt vom That Luang, dem wichtigsten Wahrzeichen Laos'. Allerdings sind es trotzdem einige Kilometer bis zur Innenstadt bzw. zum Mekong. Direkt gegenüber von unserem Grundstück befindet sich dieser beeindruckende Wat (Tempel):

Wir haben festgestellt, dass hier noch weitere Deutsche wohnen. Die drei arbeiten bei der DVV und sind seit ca. einem Monat hier und haben uns dann den nächsten Supermarkt, Geldautomaten und Obststand gezeigt und sind mit uns abends in das "Café Vanille" gegangen, einem französischen Restaurant. Dort habe ich mein erstes Beerlao probiert. Das Essen war europäisch und die Preise auch, allerdings wollten wir unsere Körper erst langsam an die neue Umgebung anpassen und nicht sofort mit laotisch gewürzten Speisen zudröhnen.

Nach dem Essen ging es dann geschafft ins Bett, da ich seit fast anderthalb Tagen nicht geschlafen hatte.

Donnerstag, 25. August, von jetzt an erstmal nur noch Vientiane

Am Donnerstagmorgen wurden Lea und ich mit dem Moped zu unserer Schule gefahren, die nur einen Kilometer entfernt ist. Unser Mentor wollte uns dort eigentlich alles zeigen und unsere Aufgaben erklären, allerdings musste er spontan zu einem Meeting mit der Indonesischen Botschaft. Deshalb saßen wir dann alleine im Lehrerzimmer und wussten erstmal nicht, was wir tun sollen.
Wir haben die Gelegenheit aber genutzt, um uns mit den anderen Lehrern zu unterhalten (soweit möglich; bei vielen haben wir Kommunikationsprobleme wegen dem starken Akzent). Dann haben wir uns auf eigene Faust auf dem Gelände umgesehen und für 30 Minuten in den Englischunterricht eines Lehrers mit vier Schülerinnen gesetzt.
Dann hatten wir allerdings wirklich nichts mehr zu tun und da niemand Aufgaben für uns hatte, wollten wir uns gern die Stadt weiter anschauen. Wir haben mit dem Mentor telefoniert aber waren überrascht, als er sagte, dass wir erst Montag wiederkommen sollen, denn es dauere wohl noch eine Weile, bis die Stundenpläne überarbeitet seien.
Wir wollten nach Hause und dann auf den Markt gehen, als uns eine Lehrerin entgeistert anhielt und erklärte, wir können doch nicht laufen. Trotz Diskussion bestand sie darauf, uns zu bringen und so legten wir den Weg, den wir gern gelaufen wären, stattdessen mit ihrem riesigen Geländewagen zurück.
Dieses Phänomen haben wir uns später erklären lassen: In Laos gelten Autos als Statussymbol. Nur sehr arme Menschen laufen zu Fuß, alle anderen nehmen selbst für die kleinsten Strecken das Moped oder das Auto. Seitdem haben wir verstärkt darauf geachtet und: Die Einzigen, die wir bisher zu Fuß entdeckt haben (außer uns) waren weiße Touristen oder Mönche. Außerdem ist der Sprit wirklich billig.

Zurück bei der GLAD haben wir das erste Mal selbst gekocht (Reis mit Sojasauce). Allerdings ist die Küche hier noch in einem katastrophalen Zustand. Es ist bereits ein Großeinsatz mit den anderen Deutschen geplant, damit wir hier auch kochen können, ohne uns zu große Gedanken über unsere Gesundheit machen zu müssen.

Freitag, 26. August

Max und Lucie mussten Freitag auch nicht in die Schule, da bei ihnen bis zum 1. September Sommerferien sind. Fragt mich jetzt nicht, warum manche Schulen Ferien haben und andere nicht, das habe ich nämlich selbst nicht wirklich verstanden.
Wir haben uns mit Jackie getroffen. Das ist ein sehr netter Laote, der die Freiwilligen vom letzten Jahr kannte und irgendwie Kontakt mit Max aufgenommen hat. Der hat uns auf jeden Fall in ein laotisches Restaurant geführt, wo ich meinen Teller Nudeln für umgerechnet 1,20€ bekam. Dort erlebte ich auch zum ersten Mal, wie scharf hier doch die Pepperoni sind. Zum Glück bekommt man in vielen Restaurants gratis so viel Trinkwasser, wie man will. Mit Jackie haben wir uns ganz viel unterhalten (sein Englisch ist wirklich gut) und er hat mir bei allen Fragen, die beim Laotischlernen aufgekommen sind, weiterhelfen können.

Am Nachmittag wollten Lucie und ich uns dann den Tempel gegenüber anschauen (Wat Sysangvone), wo ihr ^^oben^^ ein Bild vom Eingangstor seht. Da die Tore weit offen standen, gingen wir davon aus, dass man sich das Gelände ruhig anschauen darf. Nachdem wir uns ein bisschen umgeschaut hatten, hat uns ein junger Mönch begrüßt, der sich gefreut hat, sein Englisch ein bisschen aufbessern zu können. Nach einer Weile hat er uns dann jedoch erklärt, dass wir doch bitte auf die Straße gehen und dann links laufen sollen. Dort gab es ein zweites Eingangstor (von insgesamt vier), dieses war jedoch verschlossen. Wir sind uns bis heute nicht sicher, ob er uns freundlich rausgeschmissen hat oder das einfach nicht wusste.


Blick auf den Night Market und Mekong
Jackie hat uns dann gegen Abend wieder abgeholt und ist  dann mit uns zum Night Market am Mekong gefahren, der wirklich beeindruckend war. Allerdings werde ich davon wahrscheinlich später noch mehr schreiben, wenn wir mehr Zeit dort verbracht haben. Wir haben uns dann nämlich bald mit Joe, einem Freund von Jackie, getroffen.
Die beiden wollten uns einen Eindruck vom Laotischen Nachtleben vermitteln.
Wir verbrachten den Abend in drei verschiedenen Bars und feierten rein in...



Samstag, 27. August

Lucies Geburtstag! Wir hatten leider viel zu wenig zeit, den vorzubereiten, da wir erst vor kurzem erfahren haben, dass der so bald ist. Wir haben trotzdem angestoßen und die Livemusik im Wind West genossen.
Tagsüber haben wir dann Moped fahren geübt. Max hat eins von einem Vorgänger übernommen und Lucie und Lea gemeinsam auch eins. Allerdings hat nur Max das vorher schonmal gemacht.
Wir sind also erstmal nur auf dem Hof (mehr oder weniger erfolgreich) rumgekurvt und haben dann ein bisschen auf der Straße geübt.
Jetzt sind wir zu viert beweglicher und können auch weitere Strecken bewältigen.
Den Rest des Tages haben wir die Gegend weiter erkundet und ich muss sagen:

Hier ist vieles ganz anders, als ich es mir vorgestellt hatte.

Ich hatte mit einem armen Land gerechnet, wo man auf recht niedrigem Standard leben muss. Aber dadurch, dass wir bisher nur die Hauptstadt kennen, ist das anders. Hier hat man einen sehr europäischen Lebensstil, jeder hat ein Smartphone und ich habe noch kein einziges "Bodenloch"-WC gesehen. Man kann sogar Nutella oder Red Bull kaufen.
Die einzigen "negativen" Erfahrungen bisher waren die Mücken und der ganze Müll auf den Straßen.

Oh, und der Regen. wir haben uns während der ersten drei Tage sehr gewundert, da wir uns angeblich mitten in der Regenzeit befinden und wir mit nicht endenden Regenströmen gerechnet hatten. Doch uns erwischte nicht einmal ein Tropfen!
Aber am Samstag erlebten wir dann zum ersten Mal, wie sich ein "richtiger" Tropenregen anfühlt: in weniger als 30 Sekunden ändert sich das Wetter von sonnig/bewölkt zu apokalyptischem Regenschauer. Der Regen ist so stark, dass man sich kaum verständigen kann, wenn man unter einem Unterstand steht. Ich habe versucht, das ganze auf Foto oder Video festzuhalten, aber es wirkt viel leiser und ruhiger, als es wirklich ist. Vielleicht krieg ich das irgendwann später nochmal ordentlich hin.
So Schnell wie der Regen kommt, ist er dann oft auch wieder weg: Nach 15 Minuten schien wieder die Sonne.
Das Schlimme am Regen ist nicht die Nässe, man kann sich ja schließlich irgendwo unterstellen. Aber wehe dem, der sich nicht mit Mückenspray eingesprüht hat. Denn die wollen auch alle nicht nass werden und freuen sich dann, dass im Trockenen auch noch so schön viele Menschen stehen!

Nachdem Max und Ich abends noch einmal losgefahren sind, um zu schauen, ob die Mall noch offen war (war sie natürlich nicht), haben wir den Tag bei einer Runde Uno ausklingen lassen.

An dieser Stelle wollte ich noch etwas erwähnen, was mich wirklich beeindruckt hat; wofür ich allerdings bisher noch keinen richtigen Platz im Post gefunden habe:
Ich habe vollkommen vergessen, dass hier die Sonnenbewegung anders ist. Wann sie aufgeht weiß ich nicht, da hab ich meistens noch geschlafen. Aber die Sonne geht hier schon um 18:30 unter und um 19:00 ist es stockdunkel. Es gibt so gut wie keine Dämmerung sondern der Übergang geht ganz schnell. Erklären, warum das so ist, werde ich jetzt nicht, weil das hier ja kein wissenschaftlicher Blog werden soll.

Sonntag, 28. August

Endlich aktuelles Datum! Heute war ein Ausflug in den Buddha-Park (20km südlich von Vientiane) mit den anderen Deutschen der GLAD geplant. Da eine von ihnen sehr krank ist, wollten wir die Tour eigentlich zu viert machen. Aber heute morgen waren dann Lea durch eine Erkältung und ich durch Magenprobleme außer Gefecht gesetzt und so entschieden wir uns, die Tour zu verschieben.

Das erlaubt es mir, vom Bett oder der Terasse aus (je nach Befinden) diesen langen Eintrag zu schreiben. Ich hoffe, dass keiner böse ist, weil er so lange warten musste. Aber sich einzuleben und alles zu verarbeiten dauert eben erstmal seine Zeit.
Ich versuche, von jetzt an eher kürzere und dafür regelmäßigere Posts zu erstellen, kann aber nichts versprechen. Bis zum nächsten Mal: Pop Khan Mai!