Samstag, 3. September 2016

Rice Growing Festival

Mittwoch, 30. August

Zum ersten Mal eine jüngere Klasse erlebt! Die 19 Schüler von Keo waren sehr freundlich zu mir, und da das Thema der Stunde 'Communication' war, sollte ich mich gleich schonmal beweisen.
Also habe ich mich vor die Klasse gestellt und wurde mit Fragen über mich, Deutschland und meinen Eindruck von Laos gelöchert. Die meisten Fragen der Schüler konnte ich verstehen, allerdings reden dort viele so leise, dass ich erst näher heran gehen oder sie bitten musste, lauter zu reden.
Neben den Standardfragen waren wirklich interessante dabei, wie z.B.
Was sollte man sich anschauen, wenn man nach Deutschland reist? (meine Antwort: Alpen!)

Danach habe ich meinerseits natürlich die Klasse ein bisschen ausgefragt. Besonders spannend war für mich das Alter, da es mir hier oft schwerfällt, das Alter der Laoten einzuschätzen.
Eine Schülerin bat mich dabei, ihr Alter zu schätzen. Ich bat sie, aufzustehen und vermutete dann nach kurzer Zeit: "Zwölf". Damit hatte ich absichtlich höher geschätzt, da hier (meiner Meinung nach) alle viel jünger aussehen, als sie eigentlich sind. Meine ehrliche Antwort wäre zehn gewesen.
Umso überraschter war ich, als sie mir nach einem Kicheranfall erklärte, dass sie 22 Jahre alt sei.
Also wiedermal ein Fettnäpfchen voll erwischt.

Den Rest der Stunde hat die Klasse mit dem Buch gearbeitet. Da durfte ich dann allerdings einen Dialog noch dreimal vorlesen, da die Schüler bei vielen Wörtern (z.B. neighborhood) Probleme mit der Aussprache hatten.

Donnerstag, 31. August

Am Vortag hatte mir der Lehrer Keo erklärt, dass heute aufgrund des "Rice Growing Festivals" (Boun Khao Padabdin) die Schule ausfällt.
Dementsprechend gefreut hatten wir uns schon auf unser erstes Laotisches Fest. Leider erlebten wir davon, obwohl wir direkt gegenüber von einem Tempel wohnen, nichts außer den Trommelschlägen der Mönche. Denn der Hauptakt des Fests geschieht wohl in den frühen Morgenstunden, was wir dummerweise erst im Nachhinein erfahren haben.

Wir haben dann trotzdem erfragt, worum es überhaupt geht:
Das ist ein buddhistischer Feiertag in Gedenken an die Toten. In der Nacht vorher stellt man Opfergaben (Reis, Früchte, etc.) in kleinen Schälchen aus Plastik oder Bananenblättern vor das eigene Haus oder vor einen Tempel. Nachts kommen dann die Geister der Toten und ernähren sich davon. und am nächsten Tag gibt es dann morgens so eine Art Versammlung, wo man auch an die Toten denkt und nochmal extra Opfergaben bringen kann.

Samstag, 3. September

Die letzten Tage waren leider überschattet davon, dass es Lea immer schlechter geht und sie nach Deutschland zurück fliegen wird. Deshalb gab es außer Marktbesuchen und gelegentlichen kurzen Spaziergängen fast keine nennenswerten Erlebnisse.

Ich gebe euch nur noch eine Anekdote mit auf den Weg, damit ihr in so einer Situation nicht den gleichen Fehler macht:
Es war ein relativ kühler Tag (es hatte in der Nacht viel geregnet) und es war bewölkt. Mein Körper befahl mir, mich mal wieder ein bisschen zu bewegen und deshalb dachte ich, es wäre eine gute Idee, eine Runde joggen zu gehen. Doof nur, dass sich nach halbem Weg die Wolken verzogen und die Sonne auf mich mit meinen schwarzen Sportsachen herabbrutzelte. Irgendwie bewältigte ich den Heimweg dann doch noch und war vor dem Duschen schon genau so nass wie danach. Bis ich hier eine bessere Möglichkeit gefunden habe, wird die Bewegung wohl recht eingeschränkt bleiben.
Überlegungen, den Judokas oder Badminton-spielern beizutreten, verwerfe ich aufs erste auch, da die Trainer kaum Englisch können.


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