Dienstag, 30. August 2016

Kleidung shoppen und Mittagessen

Montag, 29. August

Da sich einige Sorgen gemacht haben: mir geht's inzwischen wieder gut, keine Panik.
Jetzt, wo das aus dem Weg ist: Heute ging es morgens um 8 durch den (zum Glück nicht ganz so strömenden) Regen zur Arbeit. Da haben Lea und ich erstmal wieder bei Keo (von dem ich inzwischen den Namen weiß) hospitiert. Er hält sehr frontalen Unterricht, was den Enthusiasmus der Schüler sehr gering hält. In der Klasse, die wir bisher zweimal besucht haben, sind übrigens nur vier Schüler im (geschätzten) Alter von 20-30. Wir werden hier also auf jeden Fall damit konfrontiert, Ältere zu unterrichten.
Er hat uns danach aber auch erklärt, dass die Klassen in den späteren Stunden weitaus größer ist, da das Vocational Training Centre zusätzlich zur Arbeit bzw. der normalen Schule besucht wird.
Die Verteilung der Stunden auf den Tag ist dementsprechend interessant:

1. Stunde   8:30-10:00
2. Stunde 13:30-15:00
3. Stunde 17:00-18:30
4. Stunde 18:30-20:00

Wir werden nicht in der vierten Stunde unterrichten, das machen nur die laotischen Lehrer. Dort ist nämlich außer uns Deutschen auch noch eine Freiwillige aus Japan, die allerdings Japanisch unterrichtet.
Nach Ende der ersten Stunde hat Keo uns dann die Kleiderordnung für die Lehrer eklärt: Montag und Freitag muss man ein FDJ-Hemden-ähnliches dunkelblaues Hemd mit Logo der LYU tragen.
Außerdem muss ich eine lange Hose tragen, was mich unvorbereitet traf, da ich außer meiner Jogginghose keine einzige lange Hose aus Deutschland mitgenommen habe. Lea erfuhr von Mali (einer Lehrerin, die unsere Korrespondentin ist; die uns mit dem Jeep nach Hause gefahren hat), dass Frauen jeden Tag einen traditionellen laotischen Rock (Singh) tragen müssen.
Da auch sie nicht dementsprechend ausgerüstet war, fuhren wir gemeinsam mit den Lehrern in der Mittagspause zum Stoffmarkt.
Der überraschte uns beide mit seinen Ausmaßen. Von den engen Gassen, die ihr rechts seht, gab es bestimmt über 50, so dass wir uns ohne Mali und Keo nicht zurechtgefunden hätten.
Die beiden haben dann auch mit unserem Geld eingekauft, damit wir nicht die Touristenpreise zahlen müssen. Natürlich durften wir mit aussuchen. Ich kaufte mir eine lange Hose, die mir nur etwas zu klein ist und ein Hemd, das recht gut passt.
Die Hose ist zu klein, weilhier die Größen zwar nach dem gleichen System wie in Deutschland vergeben werden, aber anscheinend andere Bedeutungen haben: während mir in Deutschland oft eine M zu groß ist, passt mir hier eine L ohne Probleme. Aber beim nächsten Mal bin ich schlauer.
Lea hat sich den Stoff für ihren Rock gekauft, den sie in der Schulinternen Schneiderei nähen lässt. In unserer Schule gibt es neben den Klassenzimmern nämlich einen Beauty-Salon, eine Schneiderei, einen Badminton-Club und einen Judo-Dojo.

Nach dem Einkauf wurden Lea und ich dann nach Hause gefahren, da es (anscheinend) keinen Unterricht an diesem Tag mehr gab.

Der Rest des Tages bestand aus Einkauf, Kochen, Essen, Mietvertrag unterschreiben, Durak spielen und schlafen.

Dienstag, 30. August

Heute waren wir erst 10:00 zur Schule bestellt. Deshalb sind wir den Weg auch das erste Mal gelaufen, was ca. 20 Minuten in Anspruch genommen hat.
Dort angekommen haben wir uns eine Weile mit den Lehrern unterhalten und den Namen von einem älteren Herrn namens Wong erfahren. Dann hatten wir eine Besprechung mit Wong, Mali, Keo und Phongthanom, dem Schulleiter. Der konnte allerdings kein Englisch, weswegen Keo und Wong gedolmetscht haben. Phongthanom hat uns dann einiges zum Unterricht erklärt und wollte wissen, wie wir uns unseren Unterricht vorstellen. Er und die Lehrer kannten natürlich bereits unsere Vorgänger (Lisa und Antonia) und waren deshalb wissbegierig auf alle methodischen Neuheiten, die den Frontalunterricht mal abwechseln. Anscheinend ist den Lehrern dort also bewusst, dass man auch anders unterrichten kann.
Dann erhielten wir eine Art Arbeitsvertrag und haben uns noch ein bisschen über deutsche und laotische Kultur ausgetauscht.

Nachdem wir dann wieder kurz im Lehrerzimmer hockten, wurden wir zum gemeinsamen Mittagessen eingeladen. Das war natürlich ein Highlight für uns, da wir so zum ersten Mal "richtiges" laotisches Essen erlebten. Vor dem Essen musste sich jeder die Hände waschen, was ja eh eine gute Angewohnheit ist, aber dort ist es für alle Beteiligten von Vorteil:
Denn den berühmten laotischen "Klebreis" essen alle gemeinsam aus einem großen Behälter mit den Händen. Man nimmt sich einfach ein kleines Stück, rollt das zu einer Kugel und kann dann nach Belieben noch anderes dazuessen, was auf dem Tisch steht.
Dazu gab es: eine Art Salat mit Fisch (sehr scharf!), eine Fischsuppe (nur wenig scharf), Schweinefleisch (gar nicht scharf) und irgendwelche Planzen in brauner Soße (sehr scharf!). Wong hat dann auch noch einige Kräuter selbst mitgebracht, von denen ich eins probiert habe, das sehr bitter war. Dazu getrunken wurde allerdings nicht, wie erwartet, Beerlao, sondern normales Wasser getrunken. Was allerdings nicht heißt, dass es bei den Gesprächen nicht trotzdem um die Trinkgewohnheiten unserer Vorgänger ging.

Ich hätte gern ein Foto von dem Essen gemacht, allerdings wollte ich nicht vorher eins machen, da ich es als störend empfunden hätte. Und nach dem Essen sah der Tisch nicht besonders ästhetisch aus, weshalb ich das zu anderer Gelegenheit nachholen werde. Ein Foto von der Schuluniform kommt auch noch irgendwann, allerdings wollte ich das gern mit anderen Lehrern oder Schülern machen.

Nach dem Essen sind wir zurück zur GLAD gefahren, da Lea sich krank fühlte. Am Abend haben wir dann noch einen kurzen Spaziergang zum That Luang gemacht, der bei Dunkelheit nochmal um einiges beeindruckender ist. Auf dem Heimweg wurden wir dummerweise vom Regen überrascht. Doch zum Glück konnten wir uns unterstellen und es hörte nach recht kurzer Zeit auch wieder auf.

Da ich morgen erst nachmittags zum Hospitieren soll, hab ich jetzt noch Zeit, euch zu schreiben. Rechtschreibfehler schieb ich darauf, dass es fast 0 Uhr ist ;)


Sonntag, 28. August 2016

Letzte und Erste Tage

Mein letzter Post ist ja jetzt fast zwei Wochen her. Da heute Sonntag ist und wir gesundheitlich auf einem kleinen Tief sind, habe ich jetzt endlich mal Zeit, zu berichten. Das Ganze wird glaube ich ein ziemlich langer Eintrag aber ich versuche, es übersichtlich zu halten. Ihr könnt auch das, was ihr langweilig findet einfach überspringen ;)

Donnerstag, 18. August, Schönebeck

Dieses Interview mit Thorsten Kessler wurde an meinem Abflugtag bei Radio SAW ausgestrahlt. Ich habe es hier für alle, die es nicht gehört haben, nochmal hochgeladen. Am 18. Mai wurde es aufgenommen. Dann war es aber auch gut mit den ganzen Interviews.

19.-22. August, Schönebeck/Magdeburg/Holzdorf

An diesen Tagen habe ich mich von Freunden (19.) und Familie (21./22.) verabschiedet und außerdem meine Sachen gepackt. Reisegepäck: 15 Kilogramm Wanderrucksack, 7 Kilogramm Gitarrenkoffer mit Gitarre und 7,5 kg kleiner Koffer als Handgepäck. Ich hätte bis zu 30 kg aufgeben dürfen, aber mir ist nichts mehr eingefallen, was ich nicht schon eingepackt hatte.

Mitgenommen habe ich (keine Garantie, dass das vollständig ist)(außerdem schreibe ich das einfach so auf, wie es mir grade in den Kopf kommt, ohne feste Reihenfolge):
-Kleidung für ca. 3-4 Wochen (kurze Hosen und T-Shirts)
-Sportschuhe
-Laptop
-Gastgeschenk
-2 Packungen Gummibärchen
-Reiseapotheke (Dank an meinen Arzt-Bruder Jakob, der mir die zusammengestellt hat)
-Gitarre
-3 Packungen Zahnpasta
-Zahnbürste
-2 Packungen Duschgel
-je eine Flasche Sonnencreme/Mückenspray
-Spielkarten
-Handtuch
-Badehose
-Wechselbrille
-Sonnenbrille
-Regenjacke
-Reisekissen
-Reisepass
-Dollar (für Visum) und Euro
-Notizbuch
-Laotischlernbuch
-Desinfektionsmittel
-Reiseadapter
-Filzstifte/Eddings
-Quittungsblock
-Panzertape
-Gitarrennoten
-Taschenmesser

Sachen, bei denen ich inzwischen weiß, dass ich sie vergessen habe: Impfpass, Kulis, Trinkflasche

Mit dem Gepäck ging es dann auf nach: 

Dienstag, 23. August, Frankfurt am Main

Morgens um 7 ging es los, meine Eltern waren so nett, mich nach dem Abschied von meiner Freundin (die zur Schule musste) mit dem Auto zum Flughafen zu bringen.
Dort angekommen traf ich auf dem Weg zum Check-In schon Lucie und Max. Zur Erinnerung: die beiden sind mit Lea und mir in Vientiane und von den dreien werdet ihr auch noch öfter hören.
Am Gepäckaufgabeschalter erklärte mir eine nette Dame dann, dass ich die Gitarre ruhig als zweites Handgepäckstück mit ins Flugzeug nehmen könne, da dieses nicht ausgebucht sei. Also gab ich nur meinen Rucksack ab und ging nach dem Abschied von meinen Eltern zur Sicherheitskontrolle.
Auf dem Weg dorthin begegnete ich einer Gruppe von ca. 10 Mönchen, die dann später, wie vermutet, auch in meinem Flieger saßen. Bei der Sicherheitskontrolle stellte sich heraus, dass ich vergessen hatte, mein Taschenmesser aus dem Gitarrenkoffer zu nehmen, da ich diesen ja eigentlich aufgeben wollte. Nachdem ich dem Beamten meine Situation erklärt habe und er gesagt hatte,dass es ja ziemlich wertvoll aussehe, gab er es mir zurück und ich durfte weiter zum Gate. Die anderen neun Freiwilligen kamen leider erst später und so vertrieb ich mir die Zeit mit Gitarrespielen.

Schließlich stiegen wir in den Flieger. Die Gitarre war wirklich kein Problem und wir hatten genug Platz, um uns auszubreiten. An dieser Stelle möchte ich im Voraus erwähnen, dass ich NICHT von Thai Airways gesponsert werde, mir hat der Flug wirklich einfach gefallen!
Da ich noch nie mit einem so großen Flugzeug geflogen bin, war ich erstmal über die Decken, Kissen, heißen Tücher etc. erstaunt. Das Essen war lecker und scharf gewürzt, was zum Eingewöhnen wahrscheinlich auch ganz gut ist. Außerdem konnte man an Bord mit einem Display im Vordersitz gegen andere Passagiere Spiele spielen, Musik hören (Linkin Park, Panic! at the Disco, Valentina Lisitsa habe ich mir rausgesucht) und Filme schauen (Ocean's Eleven, Batman Begins, 10 Cloverfield Lane).

Geschlafen habe ich dementsprechend nicht sehr viel, allerdings glaube ich, dass das gut so war. Ich hatte nämlich keinen Jetlag, war nur am nächsten Abend etwas müde.

Mittwoch, 24. August, Bangkok/Vientiane
9 spielende und eine schlafende Freiwillige

Der Zwischenstopp in Bangkok kam mir gar nicht wie 5 Stunden vor, wir haben viel Karten gespielt und erzählt.

Allerdings wurde beim Übergang zum Transitbereich unser Gepäck noch einmal kontrolliert. Ich war ein bisschen ärgerlich, nachdem mir eine freundliche Thai-Dame dann doch mein Taschenmesser abgenommen hat, weil das wohl auch in Thailand auf Flügen nicht erlaubt ist. Aber die anderen Freiwilligen waren überzeugt, dass ich von Glück reden kann, dass ich nicht eingesperrt wurde, weil ich das auf dem letzten Flug dabeihatte. So oder so: Es ist jetzt weg und das Leben hier ist deutlich komplizierter, wenn man keins besitzt und sich immer eins leihen muss.




Danach ging es weiter nach Vientiane. Im Flugzeug bekamen wir schon unsere Visa-und Einreiseanträge ausgeteilt, die wir allerdings nur zur Hälfte ausfüllen konnte, da viele ihre Adresse in Laos oder einen anderen Kontakt nicht kannten. Außerdem waren wir uns nicht sicher, ob wir unter der Kategorie 'Touristen' oder einer anderen einreisen sollten.

Als wir dann ankamen, wurden wir vom folgenden Schild begrüßt, welches ich euch auf keinen Fall vorenthalten wollte:





Wie sich herausstellte, hat es niemanden interessiert, was wir in den Visa-Anträgen eingetragen hatten und wir erhielten alle einen schicken Stempel im Reisepass.
Am Flughafen mussten wir dann nur eine halbe Stunde auf unsere Abholung von der LYU (Lao Youth Union, Partnerorganisation der .lkj)) warten. In einem viel zu kleinen Bus fuhren wir zum Gelände der LYU, wo wir uns bei einem Meeting vorstellten und den Chef der LYU kennenlernten.
Dort erfuhren wir auch, dass nicht (wie geplant) Max und ich in der Grundschule unterrichten werden, sondern Lucie und Max. Lea und ich werden im Youth Vocational Training Centre arbeiten.

Anschließend stiegen wir wieder in den Bus und wir vier wurden auf dem Gelände der GLAD (German Lao Association for Development) abgesetzt. Die anderen Freiwilligen fuhren dann weiter
ins Landesinnere und zu ihren Einsatzstellen.
Wir wohnen jetzt also hier und jeder hat ein eigenes Zimmer mit Bad bekommen. Klimaanlage haben wir auch, es lässt sich hier also ganz gut aushalten. Außerdem können wir gemeinsam eine Küche benutzen. Für alle Brief-oder Paketfreudigen hier die Adresse:

Moritz Beyer
German-Lao Association for Development (GLAD)
10/113 Sysangvone Village
Saysettha District
Vientiane, Lao P.D.R.

Die Wohnungsfrage war also deutlich einfacher geklärt als erwartet. Vielleicht stelle ich euch später, wenn es ein bisschen sauberer und "wohnlicher" ist, auch noch meine Wohnung im Detail vor.
Die GLAD befindet sich nur wenige Hundert Meter entfernt vom That Luang, dem wichtigsten Wahrzeichen Laos'. Allerdings sind es trotzdem einige Kilometer bis zur Innenstadt bzw. zum Mekong. Direkt gegenüber von unserem Grundstück befindet sich dieser beeindruckende Wat (Tempel):

Wir haben festgestellt, dass hier noch weitere Deutsche wohnen. Die drei arbeiten bei der DVV und sind seit ca. einem Monat hier und haben uns dann den nächsten Supermarkt, Geldautomaten und Obststand gezeigt und sind mit uns abends in das "Café Vanille" gegangen, einem französischen Restaurant. Dort habe ich mein erstes Beerlao probiert. Das Essen war europäisch und die Preise auch, allerdings wollten wir unsere Körper erst langsam an die neue Umgebung anpassen und nicht sofort mit laotisch gewürzten Speisen zudröhnen.

Nach dem Essen ging es dann geschafft ins Bett, da ich seit fast anderthalb Tagen nicht geschlafen hatte.

Donnerstag, 25. August, von jetzt an erstmal nur noch Vientiane

Am Donnerstagmorgen wurden Lea und ich mit dem Moped zu unserer Schule gefahren, die nur einen Kilometer entfernt ist. Unser Mentor wollte uns dort eigentlich alles zeigen und unsere Aufgaben erklären, allerdings musste er spontan zu einem Meeting mit der Indonesischen Botschaft. Deshalb saßen wir dann alleine im Lehrerzimmer und wussten erstmal nicht, was wir tun sollen.
Wir haben die Gelegenheit aber genutzt, um uns mit den anderen Lehrern zu unterhalten (soweit möglich; bei vielen haben wir Kommunikationsprobleme wegen dem starken Akzent). Dann haben wir uns auf eigene Faust auf dem Gelände umgesehen und für 30 Minuten in den Englischunterricht eines Lehrers mit vier Schülerinnen gesetzt.
Dann hatten wir allerdings wirklich nichts mehr zu tun und da niemand Aufgaben für uns hatte, wollten wir uns gern die Stadt weiter anschauen. Wir haben mit dem Mentor telefoniert aber waren überrascht, als er sagte, dass wir erst Montag wiederkommen sollen, denn es dauere wohl noch eine Weile, bis die Stundenpläne überarbeitet seien.
Wir wollten nach Hause und dann auf den Markt gehen, als uns eine Lehrerin entgeistert anhielt und erklärte, wir können doch nicht laufen. Trotz Diskussion bestand sie darauf, uns zu bringen und so legten wir den Weg, den wir gern gelaufen wären, stattdessen mit ihrem riesigen Geländewagen zurück.
Dieses Phänomen haben wir uns später erklären lassen: In Laos gelten Autos als Statussymbol. Nur sehr arme Menschen laufen zu Fuß, alle anderen nehmen selbst für die kleinsten Strecken das Moped oder das Auto. Seitdem haben wir verstärkt darauf geachtet und: Die Einzigen, die wir bisher zu Fuß entdeckt haben (außer uns) waren weiße Touristen oder Mönche. Außerdem ist der Sprit wirklich billig.

Zurück bei der GLAD haben wir das erste Mal selbst gekocht (Reis mit Sojasauce). Allerdings ist die Küche hier noch in einem katastrophalen Zustand. Es ist bereits ein Großeinsatz mit den anderen Deutschen geplant, damit wir hier auch kochen können, ohne uns zu große Gedanken über unsere Gesundheit machen zu müssen.

Freitag, 26. August

Max und Lucie mussten Freitag auch nicht in die Schule, da bei ihnen bis zum 1. September Sommerferien sind. Fragt mich jetzt nicht, warum manche Schulen Ferien haben und andere nicht, das habe ich nämlich selbst nicht wirklich verstanden.
Wir haben uns mit Jackie getroffen. Das ist ein sehr netter Laote, der die Freiwilligen vom letzten Jahr kannte und irgendwie Kontakt mit Max aufgenommen hat. Der hat uns auf jeden Fall in ein laotisches Restaurant geführt, wo ich meinen Teller Nudeln für umgerechnet 1,20€ bekam. Dort erlebte ich auch zum ersten Mal, wie scharf hier doch die Pepperoni sind. Zum Glück bekommt man in vielen Restaurants gratis so viel Trinkwasser, wie man will. Mit Jackie haben wir uns ganz viel unterhalten (sein Englisch ist wirklich gut) und er hat mir bei allen Fragen, die beim Laotischlernen aufgekommen sind, weiterhelfen können.

Am Nachmittag wollten Lucie und ich uns dann den Tempel gegenüber anschauen (Wat Sysangvone), wo ihr ^^oben^^ ein Bild vom Eingangstor seht. Da die Tore weit offen standen, gingen wir davon aus, dass man sich das Gelände ruhig anschauen darf. Nachdem wir uns ein bisschen umgeschaut hatten, hat uns ein junger Mönch begrüßt, der sich gefreut hat, sein Englisch ein bisschen aufbessern zu können. Nach einer Weile hat er uns dann jedoch erklärt, dass wir doch bitte auf die Straße gehen und dann links laufen sollen. Dort gab es ein zweites Eingangstor (von insgesamt vier), dieses war jedoch verschlossen. Wir sind uns bis heute nicht sicher, ob er uns freundlich rausgeschmissen hat oder das einfach nicht wusste.


Blick auf den Night Market und Mekong
Jackie hat uns dann gegen Abend wieder abgeholt und ist  dann mit uns zum Night Market am Mekong gefahren, der wirklich beeindruckend war. Allerdings werde ich davon wahrscheinlich später noch mehr schreiben, wenn wir mehr Zeit dort verbracht haben. Wir haben uns dann nämlich bald mit Joe, einem Freund von Jackie, getroffen.
Die beiden wollten uns einen Eindruck vom Laotischen Nachtleben vermitteln.
Wir verbrachten den Abend in drei verschiedenen Bars und feierten rein in...



Samstag, 27. August

Lucies Geburtstag! Wir hatten leider viel zu wenig zeit, den vorzubereiten, da wir erst vor kurzem erfahren haben, dass der so bald ist. Wir haben trotzdem angestoßen und die Livemusik im Wind West genossen.
Tagsüber haben wir dann Moped fahren geübt. Max hat eins von einem Vorgänger übernommen und Lucie und Lea gemeinsam auch eins. Allerdings hat nur Max das vorher schonmal gemacht.
Wir sind also erstmal nur auf dem Hof (mehr oder weniger erfolgreich) rumgekurvt und haben dann ein bisschen auf der Straße geübt.
Jetzt sind wir zu viert beweglicher und können auch weitere Strecken bewältigen.
Den Rest des Tages haben wir die Gegend weiter erkundet und ich muss sagen:

Hier ist vieles ganz anders, als ich es mir vorgestellt hatte.

Ich hatte mit einem armen Land gerechnet, wo man auf recht niedrigem Standard leben muss. Aber dadurch, dass wir bisher nur die Hauptstadt kennen, ist das anders. Hier hat man einen sehr europäischen Lebensstil, jeder hat ein Smartphone und ich habe noch kein einziges "Bodenloch"-WC gesehen. Man kann sogar Nutella oder Red Bull kaufen.
Die einzigen "negativen" Erfahrungen bisher waren die Mücken und der ganze Müll auf den Straßen.

Oh, und der Regen. wir haben uns während der ersten drei Tage sehr gewundert, da wir uns angeblich mitten in der Regenzeit befinden und wir mit nicht endenden Regenströmen gerechnet hatten. Doch uns erwischte nicht einmal ein Tropfen!
Aber am Samstag erlebten wir dann zum ersten Mal, wie sich ein "richtiger" Tropenregen anfühlt: in weniger als 30 Sekunden ändert sich das Wetter von sonnig/bewölkt zu apokalyptischem Regenschauer. Der Regen ist so stark, dass man sich kaum verständigen kann, wenn man unter einem Unterstand steht. Ich habe versucht, das ganze auf Foto oder Video festzuhalten, aber es wirkt viel leiser und ruhiger, als es wirklich ist. Vielleicht krieg ich das irgendwann später nochmal ordentlich hin.
So Schnell wie der Regen kommt, ist er dann oft auch wieder weg: Nach 15 Minuten schien wieder die Sonne.
Das Schlimme am Regen ist nicht die Nässe, man kann sich ja schließlich irgendwo unterstellen. Aber wehe dem, der sich nicht mit Mückenspray eingesprüht hat. Denn die wollen auch alle nicht nass werden und freuen sich dann, dass im Trockenen auch noch so schön viele Menschen stehen!

Nachdem Max und Ich abends noch einmal losgefahren sind, um zu schauen, ob die Mall noch offen war (war sie natürlich nicht), haben wir den Tag bei einer Runde Uno ausklingen lassen.

An dieser Stelle wollte ich noch etwas erwähnen, was mich wirklich beeindruckt hat; wofür ich allerdings bisher noch keinen richtigen Platz im Post gefunden habe:
Ich habe vollkommen vergessen, dass hier die Sonnenbewegung anders ist. Wann sie aufgeht weiß ich nicht, da hab ich meistens noch geschlafen. Aber die Sonne geht hier schon um 18:30 unter und um 19:00 ist es stockdunkel. Es gibt so gut wie keine Dämmerung sondern der Übergang geht ganz schnell. Erklären, warum das so ist, werde ich jetzt nicht, weil das hier ja kein wissenschaftlicher Blog werden soll.

Sonntag, 28. August

Endlich aktuelles Datum! Heute war ein Ausflug in den Buddha-Park (20km südlich von Vientiane) mit den anderen Deutschen der GLAD geplant. Da eine von ihnen sehr krank ist, wollten wir die Tour eigentlich zu viert machen. Aber heute morgen waren dann Lea durch eine Erkältung und ich durch Magenprobleme außer Gefecht gesetzt und so entschieden wir uns, die Tour zu verschieben.

Das erlaubt es mir, vom Bett oder der Terasse aus (je nach Befinden) diesen langen Eintrag zu schreiben. Ich hoffe, dass keiner böse ist, weil er so lange warten musste. Aber sich einzuleben und alles zu verarbeiten dauert eben erstmal seine Zeit.
Ich versuche, von jetzt an eher kürzere und dafür regelmäßigere Posts zu erstellen, kann aber nichts versprechen. Bis zum nächsten Mal: Pop Khan Mai!