Habe lange überlegt, wie ich meinen ersten Blogeintrag beginne und mich dann für den Klassiker entschieden. Ich sitze immoment noch in meinem Zimmer und an den letzten Vorbereitungen vor dem Abflug am 23. August. Allerdings ist mir da eingefallen, dass ihr noch gar nichts davon wisst, wie diese aberwitzige Idee begonnen hat.
Ich habe mich Anfang dieses Jahres bei der Organisation .lkj) für ein Weltwärts-Jahr beworben (Infos oben rechts). Ich wurde ausgewählt, an einem Bewerbungsgespräch in einer kleinen Gruppe von ca. 6 Leuten teilzunehmen. Praktischerweise fand das ganze in Magdeburg statt. Dort konnte ich mich gegen die Konkurrenz durchsetzen und erhielt eine Zusage für die gewünschte Einsatzstelle.
Fast.
Ursprünglich wollte ich zu einem Aids-Aufklärungsprojekt in Ghana, die Partnerorganisation wollte diese Stelle aber lieber mit einem Mädchen besetzen. Deshalb entschied ich mich für ein Projekt als Englischlehrer in Laos. Genaueres wusste ich zu der Stelle damals nicht und bis heute ist die einzige neue Information, dass ich in Vientiane, der Hauptstadt, unterrichten werde.
Nachdem ich den Vertrag mit der .lkj) unterschrieben hatte, erhielt ich eine Einladung zum Vorbereitungsseminar vom 29. Juli bis zum 9. August. Leider musste ich deshalb den bereits geplanten Urlaub in Frankreich früher abbrechen. Aber gelohnt hat sich das auf jeden Fall.
In diesen zwölf Tagen lernte ich alle 24 Freiwilligen kennen, die von der .lkj) nach Bolivien, Südafrika, Ghana, Togo und Laos geschickt werden. Hier mal ein Foto vom ursprünglich geplanten Ablauf der Woche:

In Grün sieht man die Gastredner, die uns die verschiedensten Themen näher gebracht haben.
Ich werde hier jetzt nicht für jeden Tag beschreiben, was passiert ist. Wenn ihr an einem Thema besonderes Interesse habt, dann mailt mir doch einfach. Vielleicht kommt hier dann nochmal ein Nachtrag, ansonsten schreib ich euch auch gern persönlich. Allerdings wollte ich doch ein paar meiner persönlichen "Highlights" vorstellen:

Beim "Stühlespiel" zum Thema "Globale Entwicklung" sollte uns die Verteilung bestimmter Ressourcen vor Augen geführt werden. Oben Links ist Amerika (da sitze ich) und unten rechts ist Ozeanien.
Zuerst sollten wir uns dem Anteil der Bevölkerung an der Weltbevölkerung entsprechend auf die Kontinente aufteilen. Das Ergebnis stimmte nur ungefähr:
- Nordamerika 1
- Südamerika 2
- Europa (mit Russland) 3
- Afrika 4
- Asien 13
- Ozeanien 0
Als nächstes sollten wir 23 Stühle entsprechend der Verteilung des Einkommens. Die grobe Richtung war zwar richtig, allerdings hatten wir Nord- und Südamerika überschätzt und Asien unterschätzt:
- Nordamerika 6
- Südamerika 2
- Europa (mit Russland) 5
- Afrika 1
- Asien 9
- Ozeanien 0
- Nordamerika 5
- Südamerika 1
- Europa (mit Russland) 5
- Afrika 1
- Asien 11
- Ozeanien 0
Zwischen Gesprächen/Präsentationen/Gruppenarbeiten haben wir immer wieder "Energyzer" durchgeführt. Das sind schnelle Gruppenspiele, die die Motivation und den Körper aufwecken. Das hat meistens auch ganz gut geklappt. Ich habe selber am dritten Tag das Spiel "Ha-Ha-Ho" angeleitet, das ich noch aus meiner Konfi-Zeit kannte.
Erwähnen wollte ich außerdem noch die Kreativwerkstatt, in der ich einen Workshop zum "Cup-Song" anbot. Dabei trommelt man mit Händen und Bechern in einem bestimmten Rhythmus auf dem Boden. Bei Interesse einfach mal auf YouTube schauen. Wir haben dann auch gemeinsam noch eine Strophe für das Lied umgedichtet und das ganze am "Bunten Abend" (der letzte) vorgetragen.
Während des Ländertages, der mit vielen wichtigen Infos zu Laos gespickt war, erhielten wir auch einen Crashkurs in Laotisch. Ich verliebte mich in die Sprache und kaufte Georg (einem ehemaligen Freiwilligen aus Laos, der zum Teil das Seminar leitete) sein Laotisch-Lern-Buch ab. Seitdem lerne ich täglich (freiwillig!) mindestens 15 Minuten und kann inzwischen fast das komplette Alphabet. Im Titel seht ihr, wie das so ungefähr aussieht. Sonst googelt doch einfach mal und lasst euch von den ganzen Kringeln verwirren.
Zum Abschluss wollte ich noch kurz etwas zu meinen Mitfreiwilligen sagen: Ich werde mit zehn anderen Jugendlichen in den Flieger nach Vientiane (über Bangkok) steigen. Die meisten verteilen sich dann im Land, nur Lucy, Lea, Max und ich bleiben in der Hauptstadt. Lucy und Lea unterrichten an einer Abendschule, während Max und Moritz™ in einer Grundschule arbeiten werden.
Bis zum Abflug kommt hier erstmal nichts mehr, ich hoffe, dass ich nach der Landung möglichst bald wieder berichten kann. Bis dahin: phop-kan mai! (Auf Wiedersehen)
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