Freitag, 11. November 2016

Loop Tag 2

Nach einem leckeren Frühstück und kurzem Faulenzen in den Hängematten vor unserem Bungalow wollten wir in den zweiten Tag aufbrechen. Da kam ein junger Mann aus Israel namens David auf uns zu, mit dem wir uns am Abend vorher kurz unterhalten hatten. Er fragte uns, ob er in unserer "Gruppe" mitfahren kann, da sein Begleiter ihn verlassen musste.
Denn die meisten Leute absolvieren den Loop in drei Tagen, sein Begleiter wollte es aber in zwei Tagen schaffen und hat deswegen eine andere Route genommen. Wir haben uns vier Tage Zeit genommen, um möglichst viel unterwegs erleben zu können. Und ich würde jedem, der mal die Gelegenheit bekommt, das gleiche empfehlen.

Wir haben David dann "aufgenommen", da er uns sympathisch war. Aber bevor wir richtig losfahren konnten brauchten wir zuerst dringend eine Tankstelle. Wir haben bei einem Gastwirt nachgefragt und er hat uns in die Richtung geschickt, aus der wir gekommen sind. Dort hatten wir nach mehreren Kilometern aber immer noch keine Tankstelle entdeckt, obwohl es eigentlich nur zwei Kilometer sein sollten. Da hat uns David erklärt, dass er vorhin etwas gesehen hat. Wir haben ihm das erst nicht geglaubt, aber nachdem er uns zu der Tankstelle geführt hatte, war uns auch klar, warum wir sie übersehen hatten:
Falls sich jetzt jemand ärgert, dass wir so dumm waren, eine große Anlage mit Zapfsäulen für Benzin und Diesel zu erwarten: Die gibt es nämlich entlang des Loops auch sehr oft und da wir am Vortag schon an einer "richtigen" Tankstelle waren, kann man diese Erwartung vielleicht besser nachvollziehen ;). Die Preise waren übrigens bei beiden die gleichen.
Danach sind wir erstmal sehr lange gefahren. Dieser Streckenabschnitt war meiner Meinung nach der atemberaubendste: neben Serpentinen gab es sehr viele tote Bäume und Inseln. Das Thema ist eigentlich traurig: Die Bäume sterben, weil die Wälder durch den Bau von Dämmen geflutet werden. So sind auch die Inseln entstanden. Aber wenn die Landschaft, die man durchquert, so ausssieht, vergisst man das sehr schnell:




Wir haben dann irgendwann eine kurze Pause bei einer Art Steinbruch gemacht. Max und ich haben es uns nicht nehmen lassen, ein bisschen rumzuklettern und das Gelände zu erkunden. Irgendwann bin ich nichtsahnend zu den anderen zurückgelaufen. Dabei stieß ich auf diesen Untergrund:

Wenn man die hellen Flecken in der Mitte mal ignoriert, werden mir wohl die meisten zustimmen, dass dieser Boden extrem trocken aussieht. Der ist ja so ausgetrocknet, da sind sogar Risse drin! Denn die hellen Flecken waren noch nicht da, bevor ich drübergelaufen bin....

Zum Glück für mich ging mir das Schlammloch nur etwa bis zur Hüfte. Dummerweise verlor ich meine Schuhe beim Hinauskämpfen. So sind dann auch meine Arme schlammig geworden, denn andere Schuhe hatte ich nicht dabei! Nach einer Weile habe ich sie dann gefunden.
Es ist auf jeden Fall eine spannende Erfahrung, in so ein Loch zu fallen. Ich hatte wirklich große Angst vor was auch immer da drin alles lebt und habe mich schon gesehen, wie ich ins Krankenhaus muss, weil ich von 20 verschiedenen Parasiten befallen wurde. Allerdings geht es mir (bis jetzt) gut und hoffentlich bleibt das auch so.
Zu meinem Glück war direkt nebenan eine Tankstelle, zu der ich dann gegangen bin. Die Laoten dort waren sehr freundlich und haben mir einen Gartenschlauch gereicht, mit dem ich mich und meine Klamotten halbwegs reinigen konnte. Sie haben zwar die ganze Zeit gelacht, ich habe das aber nicht negativ wahrgenommen, da ich wirklich lustig ausgesehen haben muss.
Zu meinem Glück ging es dann nach einiger Fahrt weiter zu den "Cool Springs", einer Quelle mit kaltem Wasser. Den Weg dorthin zu finden war nicht einfach, allerdings hat man zwischendurch solche Aussichten gehabt:
Der See sind nicht die Coolsprings; rechts unten David
Unsere Mopeds mussten wir irgendwann abstellen und einen Fluss zu Fuß durchqueren. Aber nach einer kurzen Wanderung sind wir dann angekommen.
Wir waren wieder in Erstaunen versetzt, was für wunderschöne Dinge die Natur doch hervorbringt. Nach einem ausgiebigen Bad, das ich aufgrund bestimmter Ereignisse auch immer noch nötig hatte, ging es dann weiter.












Wir waren aber schon relativ spät dran und so fuhren wir erst in der Dämmerung und schließlich entgegen unserer Planung im Dunkeln. Und dort hat dunkel bedeutet: schwarz. Irgendwann haben wir zwischen zwei Dörfern halt gemacht und die Lichter unserer Mopeds ausgemacht: Man hat eigentlich nichts gesehen außer den Sternen am Himmel.
Die Strecke, die wir noch zu bewältigen hatten, war dummerweise mit Schlaglöchern übersät und so kamen wir nur langsam voran.
Irgendwann haben wir uns dann ein Guesthouse gesucht und sind dort nach einem Abendessen und ein paar Bier eingeschlafen.

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